Leser zu Bezirksvize:

„Sofort abschaffen, Bezüge streichen, Schweinerei“

Wien
21.11.2025 19:00

Ein enormes Einsparpotenzial hat die Stadt offenbar als solches noch nicht erkannt. Wien benötigt mit Sicherheit nicht eine Armee aus 46 Bezirksvorsteher-Stellvertretern, die pro Kopf immerhin 5664 Euro „verdienen“. Sie kosten den Steuerzahlern jedes Jahr Millionen – „Krone“-Leser haben einen Spart-Tipp: „Jobs sofort abschaffen“. 

Die Polit-Posten der Bezirke saugen das Budget aus – obwohl in den Stadtkassen längst kein Geld mehr da ist. Denn:

  • Jeder Bezirk hat einen Vorsteher. Die engagieren sich – zumindest fast alle – Tag und Nacht für ihr Grätzel, sind bei Umgestaltungen aktiv, haben immer ein offenes Ohr für Bürger und versuchen das Beste für ihre Bewohner herauszuholen. Ihre Bezüge: 13.254 Euro brutto pro Monat. 14 Mal im Jahr. Mal 23 Bezirke.
  • Nun hat jeder Bezirk aber auch noch Bezirksvorsteher-Stellvertreter, die in den allermeisten Fällen als politische Nachtschattengewächse in den dunkelsten Ecken der Wiener Kommunalpolitik ein Dasein ohne Strahlkraft fristen, aber 5664 Euro brutto pro Monat verschlingen. Ebenso für 23 Bezirke. Kaum jemand kennt diese Phantome, sie fallen nur selten auf – kleine Auftritte fürs große Abkassieren.
  • Dem aber nicht genug, haben auch diese Stellvertreter eigene Stellvertreter, die ebenfalls pro Kopf und pro Bezirk 5664 Euro abcashen. Ein Fass ohne Boden.

3,65 Millionen Euro

kostet das System der Bezirksvorsteher- Stellvertreter den Steuerzahler pro Jahr! Die Neos wollen die Funktion abschaffen.

Kennen Sie diese Politiker? 
Das wollten wir von unseren Lesern am Donnerstag wissen und haben alle 23 Bezirksvorsteher-Stellvertreter mit Fotos hergezeigt. Wie etwa Elisabeth Mössmer-Cattalini von der SPÖ, die bei vollen Bezügen zuletzt nur durch ein Holzbank-Video aufgefallen ist, weil sie eine Sitzgelegenheit feierlich eröffnet hat. Oder Ewald Lochner, der nicht einmal einen Sesselkreis zur Lösung der Drogenproblematik zustande bringt.

Völlig unbekannt
Kennen Sie die? Nein! So lautete der Tenor unzähliger Zuschriften. „Die Posten gehören sofort abgeschafft“, schreibt uns Wilhelmine H. „Die kosten viel Geld und können nichts.“ Auch Kurt P. ist empört: „Diesen Stellvertretern sofort die Bezüge streichen! Das kann man aus Liebe zu Wien ja ehrenamtlich erledigen.“ „Eine Schweinerei sondergleichen“, schreibt Rudolf K. Und Herbert W. findet diese Jobs ebenso „skandalös“: „Es ist eine Riesen-Sauerei, wie mit unserem Geld umgegangen wird. Wir Pensionisten sollen einsparen und werden zur Kasse gebeten.“ Auch Erwin W. „konnte keinen einzigen Stellvertreter erkennen“: „Ein Wahnsinn, was alles mit unseren Steuergeldern passiert. Das gehört schleunigst geändert.“

So setzt sich ein Bezirk zusammen

Wie sich ein Bezirk zusammenstellt ist klar geregelt. Die stimmenstärkste Partei stellt den Bezirksvorsteher. Weiters stellt die gleiche Partei den ersten Stellvertreter, während der zweite Stellvertreter an die zweitstärkste Partei geht.

Eigene Leute ausgerückt
Kaum jemand wurde von unserer breiten Leserschaft erkannt, nur Bezirksvorsteher-Stellvertreter Christoph Zich (Leopoldstadt) erfreut sich auffälliger Beliebtheit. Viele werfen uns in seitenlangen Mails vor, ihm gegenüber unfair berichtet zu haben: „Ich kenne Zich und ich weiß auch, dass er arbeitet. Er ist sehr engagiert. Daher finde ich diesen Artikel reißerisch“, ist zu lesen. Oder: „Wir kennen und schätzen ihn sehr als einen überaus engagierten, couragierten und vor allem kompetenten Politiker. Trotz seines Berufes ist er 24/7 im und für den Bezirk unterwegs.“ Eine andere: „Ich kenne Christoph Zich. Er ist oft im Grätzel und man trifft ihn sehr oft bei Veranstaltungen.“

Lob für Stellvertreter – nur aus dem Parteiumfeld
Bloß: Es sind nicht die treuen „Krone“-Leser, die uns Zich-Bashing vorwerfen, all diese Zuschriften stammen von Personen aus dem direkten Parteiumfeld und wurden dort offenbar auch dafür mobilisiert: Christine M. (SPÖ Bildung Leopoldstadt), Eva K. (Bund sozialdemokratischer Akademiker, wo Zich auch Vorstandsmitglied ist) usw.
Fazit der meisten Zuschriften bleibt aber: Wien muss sparen, selbst die Gehälter der Wiener werden angezapft. Für solche Luxus-Posten ist einfach kein Geld mehr da.

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