187 Personen haben bisher einen Antrag auf Entschädigung bei der Organisation SOS Kinderdorf eingebracht. In 179 Fällen seien die Anschuldigungen auch anerkannt worden, sagte eine Sprecherin am Freitag. Die Betroffenen hätten eine Entschädigung bezahlt und therapeutische Unterstützung gewährt bekommen.
„Die meisten Fälle sind historisch“, sagte die Sprecherin. Seit den 2000er-Jahren sei die Zahl deutlich rückläufig. „Ich bin mir sicher, es gibt eine Dunkelziffer“, gab der neue Aufsichtsratsvorsitzende Friedrich Santner zu bedenken. Er ermutigte alle Betroffenen, „sich zu melden“. Das kann zum Beispiel anonym über eine Whistleblowing-Plattform, persönlich bei einer der sechs unabhängigen Ombudsstellen in Österreich oder über die regionalen Anlaufstellen für volljährige ehemals Betreute sein.
Seit der Gründung 1949 betreute SOS Kinderdorf in Österreich ungefähr 14.500 Kinder und Jugendliche. „Jeder einzelne Fall, in dem ein Kind in unserer Obhut Leid erfahren hat, ist einer zu viel“, teilte die nicht staatliche Organisation mit.
Wie berichtet, waren mehrere Missbrauchsfälle bekannt geworden. So soll etwa der ehemalige langjährige Präsident der Einrichtung, Helmut Kutin, Kinder in Nepal missbraucht haben. Auch gegen den 1986 verstorbenen Gründer Hermann Gmeiner gibt es Missbrauchsvorwürfe. Zudem steht unter anderem ein ehemaliger Betreuer einer Einrichtung in Wien im Visier der Justiz.
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