Gerüchten zufolge sollen bei dem 29-jährigen Wiener, der als schwerster Häftling Österreichs galt, in der U-Haft in der Justizanstalt Korneuburg (NÖ) die Kilos gepurzelt sein. Jetzt steht dem mutmaßlichen Dealer der Prozess bevor. Es drohen ein bis 15 Jahre Haft.
Aufgrund einer Information des Bundeskriminalamts bestand der Verdacht, dass in einem Gebäude in Wien-Favoriten eine Bunkerwohnung existiere. Und tatsächlich wurde am 19. Juli ein Mann beim Suchtgiftverkauf beobachtet. Der Clou: Der Mann stand nicht in Verbindung mit jenem Drogenbunker, den man dank ihm in dem Haus ausforschte.
Denn die Beamten nahmen dem Dealer alle Schlüssel ab und testeten, wo diese sperrten. Einen dieser Sperrversuche hörte ein Bewohner und öffnete die Türe. Pech gehabt! Sofort nahmen die Beamten starken Cannabisgeruch wahr.
So flog der Fall um jenen 29-Jährigen auf, der als schwerster Häftling Österreichs für Schlagzeilen sorgte. Für den Mandanten von Anwalt Philipp Wolm musste dem Vernehmen nach in der Justizanstalt Korneuburg ein Spezialbett zusammengeschweißt werden. Der Wiener wog bei seiner Festnahme knapp 300 Kilogramm. Ihm wird Suchtgifthandel im großen Stil vorgeworfen. „Mein Mandant ist aufgrund seiner gesundheitlichen Verfassung nicht in der Lage, solche gravierenden Straftaten zu setzen“, sagt Wolm.
Prozess soll noch im Dezember stattfinden
Die Staatsanwaltschaft Wien erhob nun Anklage gegen den mutmaßlichen Dealer und einen angeblichen Mittäter, der den 29-Jährigen in der Wohnung gemeinsam mit seinem Bruder pflegte. Einer der beiden Brüder wurde enthaftet, das Verfahren eingestellt. „Ich gehe davon aus, dass auch der Zweite freigesprochen wird“, so Christian Werner, der das Brüderpaar vertritt. Von denen der eine mitangeklagt ist, weil verdächtige Bilder und DNA-Spuren auf einem Beutel mit Ketamin in der Bettlade gefunden wurden.
Aufgrund der sichergestellten Drogen und insbesondere der zahlreichen leeren Suchtgiftverpackungen in der Wohnung, geht die StA von 60 Kilogramm Kokain, fünf Kilo Amphetamin und 46,5 Kilo Cannabis aus, die von dort aus zu Abnehmern gewandert sein sollen.
Der Prozess, in dem ein bis 15 Jahre Haft drohen, soll noch im Dezember im Wiener Landl steigen – spannend wird der Rahmen. Denn unklar ist, wie der adipöse Häftling vorgeführt werden kann.
Gerüchten zufolge dürfte sich sein gesundheitlicher Zustand seit der Festnahme im Sommer gebessert haben. Der Koloss soll stark abgenommen haben, „nur“ noch knapp über 200 Kilo auf die Waage bringen.
Zu einem Einzelfall will man sich im Justizministerium nicht äußern. Aber: „Grundsätzlich hat die Vollzugsverwaltung für die Gesundheit der Insassen Sorge zu tragen. Der Straf- und Maßnahmenvollzug gewährleistet, die Gesundheit der Insassen zu erhalten und sie ihren individuellen Bedürfnissen entsprechend bei deren Wiedererlangung zu unterstützen“, so Sprecherin Sina Bründler.
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.