Erpressung ist ein besonders perfides Delikt, umso mehr, wenn mit der Veröffentlichung von intimen Fotos gedroht wird. Genau das musste eine 23-Jährige über mehrere Jahre hinweg ertragen, und noch dazu immer neues Kompromat liefern. Am Mittwoch wurde ein Gleichaltriger für seine Taten verurteilt.
Schon im Jahr 2019 war jener Fall ins Laufen gekommen, der am Mittwoch am Landesgericht Wels ein Ende fand. Da hatte nämlich ein 23-jähriger Österreicher eine ebenfalls einheimische Gleichaltrige auf einer Dating-App kennengelernt und angefangen, mit ihr auf Snapchat zu schreiben. Schnell forderte er von ihr intime Fotos und Videos, bot ihr auch Geld dafür. Vielleicht auch, weil sie bereits anderen Männern ähnliche Dateien übermittelt hatte, ließ sie auch dem damals 18-Jährigen aus dem Bezirk Vöcklabruck explizites Material zukommen.
Kein Geld, nur Forderungen
Doch Geld kam keines: Stattdessen forderte der junge Mann weitere Fotos und Videos, auch von sexuellen Handlungen. Weigere sie sich, drohte er, die Aufnahmen Freunden und Followern des Opfers zu schicken. So ging es mit nur einer kleinen Unterbrechung über fünf lange Jahre hinweg. Auch die Anweisungen wurden immer spezifischer, der Druck auf die junge Frau immer höher und teilweise habe er sogar Kontrolle über ihren Alltag übernommen.
Sieben Monate
Vergeblich versuchte sie immer wieder, ihn zu blockieren, denn er fand immer Wege, sie trotzdem zu kontaktieren. So kamen über die Jahre rund 50 Drohungen zusammen. Vor Gericht zeigte sich der bis dato unbescholtene Österreicher geständig. Aus der angeklagten schweren und geschlechtlichen Nötigung wurde aber nichts: Richter und Schöffen einigten sich schließlich auf sieben Monate und einer Geldstrafe von 3600 Euro wegen einfacher Nötigung.
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