McLaren-Pilot Oscar Piastri wurde für sein Manöver in Kurve eins beim GP von Brasilien gleich doppelt bestraft. Während des Rennens erhielt er von der Rennleitung eine Zehn-Sekunden-Strafe und nach dem Rennen wurden ihm zusätzlich zwei Strafpunkte auf seine Superlizenz auferlegt.
Nach der ersten Safety-Car-Phase probierte Piastri in Kurve eins ein Überholmanöver auf der Innenseite. Lando Norris führte das Feld an, gefolgt von Antonelli, Leclerc und Piastri. Doch das Manöver ging schief: Das Vorderrad seines McLaren blockierte, Piastri rutschte in den Mercedes von Antonelli, der wiederum den Ferrari von Leclerc traf und ihn abschoss. Für Leclerc war das Rennen damit nach nur fünf Runden vorbei. Piastri und Antonelli konnten zwar weiterfahren, doch während Antonelli noch auf Platz zwei landete, musste sich Piastri nach einer Zehn-Sekunden-Zeitstrafe mit Rang fünf zufriedengeben.
Nach Rennende war die Doppelbestrafung perfekt: Der Australier erhielt zusätzlich zwei Strafpunkte für seine Superlizenz.
Drei Fahrer, drei Sichtweisen
Piastri verteidigte sich nach dem Rennen: „Ich hatte eine klare Chance auf der Innenseite. Ja, es gab ein blockierendes Rad, aber ich war auf der weißen Linie und konnte nicht weiter nach links. Ich kann mich nicht einfach in Luft auflösen.“ Die Strafe empfindet er als „schwer zu verstehen“.
Antonelli, der zwischen Leclerc und Piastri eingeklemmt war, sprach von einer „sehr schwierigen Position“: „Ich konnte das Auto innen neben mir nicht mehr sehen. Ich wollte spät bremsen, aber nicht zu spät. Dann wurde ich getroffen.“
Leclerc sah die Verantwortung nicht allein beim Australier: „Oscar war optimistisch, aber Kimi wusste, dass er innen lag. Die Schuld liegt nicht nur bei Oscar.“
Kommissare sehen allein Piastri in der Verantwortung
Die FIA-Rennkommissare sahen das anders und machten Piastri zum alleinigen Verursacher.
In der Begründung heißt es: „Piastri ließ die Bremsen blockieren, als er versuchte, durch Verlangsamen einen Kontakt zu vermeiden, konnte dies jedoch nicht verhindern und kollidierte mit Antonelli. Durch diesen Kontakt kam es zu einer Sekundärkollision mit dem Auto mit der Startnummer 16 (Leclerc), das sich auf der Außenseite befand und daraufhin aus dem Rennen ausschied. Piastri war daher allein für die Kollision verantwortlich. Eine Zeitstrafe von zehn Sekunden und zwei Strafpunkte werden als angemessen und im Einklang mit den jüngsten Präzedenzfällen angesehen.“
McLaren verteidigt Piastri
Teamchef Andrea Stella stellte sich nach dem Rennen klar hinter seinen Schützling. „Oscar konnte die Linie halten. Ich finde, die Verantwortung sollte mit Kimi geteilt werden. Er wusste, dass Oscar innen war und die Kollision wahrscheinlich hätte vermieden werden können. Vielleicht hatte Kimi auch Bedenken, Leclerc auf der Außenseite zu haben, was natürlich eine schwierige Situation ist.“
Stella weiter: „Aber ich finde, insgesamt ist die Strafe für Oscar hart, da er nicht allein für diesen Vorfall verantwortlich gemacht werden kann. Gleichzeitig ist es nun einmal so, wie es ist. Ich bekräftige unseren Respekt gegenüber den Rennkommissaren. Wir akzeptieren die Entscheidung und blicken nach vorn.“
Für Piastri bleibt das Wochenende dennoch bitter: Er verliert in der WM-Wertung weitere Punkte auf Teamkollegen Lando Norris und liegt nun 24 Zähler zurück.
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