Die Stadt Wels lobte eine Veranstaltung anlässlich der „Reichspogromnacht“, mit der die Nationalsozialisten im November 1938 die systematische Vertreibung der Juden begannen, als „Vergnügungsveranstaltung“ aus. Kritiker sehen darin eine „bewusste Verhöhnung“ der Holocaust-Opfer und ihrer Angehörigen.
Unsensible Panne oder gewollte Provokation? Diese Frage wirft eine Einladung der Stadt Wels zur „Reichspogromnacht“ auf. So wird die Nacht von 9. auf 10. November 1938 genannt, in der der Startschuss für die systematische Judenvertreibung und in der Folge -vernichtung in der Zeit des Nationalsozialismus fiel. Dass also die Stadt Wels nicht etwa eine Kundgebung zu dieser Nacht, sondern die „Reichspogromnacht“ selbst ankündigte, ist für den Vorsitzenden des Mauthausen Komitees Österreich, Willy Mernyi, entweder „bewusste Verhöhnung oder grenzenlose Gefühllosigkeit“.
„NS-Massenmord ist keine Gaudi“
Dazu kommt: In dem Online-Eintrag wurde die Pogromnacht als „Vergnügungsveranstaltung“ tituliert. „Der nationalsozialistische Massenmord ist keine Gaudi“, kritisiert Antifa-Vorsitzender Werner Retzl.
Mittlerweile wurde der Eintrag zur Veranstaltung, die am 5. November im Pollheimerpark stattfand und an der die Vizebürgermeister Gerhard Kroiß und Christa Raggl-Mühlberger (beide FPÖ) teilnahmen, in „offizielle Gedenkveranstaltung“ geändert.
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