Bangen um Wahrzeichen

Münchens berühmte Surfwelle einfach verschwunden

Ausland
07.11.2025 09:53

Wer in diesen Tagen am Englischen Garten entlanggeht, sieht nur noch brodelndes Weißwasser – die Eisbachwelle, Münchens berühmtes Surfer-Mekka, ist verschwunden. Ausgerechnet Arbeiter der Stadt sollen für das Aus verantwortlich sein.

Seit der sogenannten Bachauskehr Ende Oktober, bei der Schlamm, Unrat und Bodensatz entfernt wurden, bleibt die klassische Surfwelle aus. Für Touristinnen, Surferinnen und Münchner ist das ein seltener Anblick.

Von Surfen ist keine Rede mehr
Die Eisbachwelle, gespeist von 22 bis 27 Kubikmetern Wasser pro Sekunde, ist längst zu einem Wahrzeichen geworden – vergleichbar mit der Frauenkirche oder dem FC Bayern. Doch nachdem das Bachbett „glatt gemacht“ wurde, wie ein Parkwächter beschreibt, blieb von der kraftvollen Welle nur noch ein flacher, schäumender Teppich. Surfen ist derzeit unmöglich, was besonders Einsteiger und Touristen enttäuscht.

Erste Rettungsmaßnahmen ohne Erfolg
Die Stadt reagierte prompt: Oberbürgermeister Dieter Reiter erklärte, die Wiederherstellung der Welle habe „höchste Priorität“. Wasserbau-Spezialisten der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg führen derzeit Messungen durch, um Strömungsverlauf und Untergrund zu analysieren. Erste Maßnahmen, darunter die Veränderung des Wasserzuflusses und ein zusätzlicher „Kickstart“ mit mehr Wasser aus der Isar, brachten bislang keinen Erfolg. Weitere Schritte, etwa die Verengung des Abflusses oder das Rückführen von Kies ins Bachbett, werden geprüft.

Zweiter Ausfall in nur einem Jahr
Für die lokale Surf-Community ist die Situation besonders belastend. Bereits Mitte des Jahres war die Stelle nach einem tödlichen Unfall gesperrt, nun fehlt erneut der Hotspot. Auch die kleine Eisbachwelle E2 stromabwärts ist nur eingeschränkt nutzbar, da Einstiegsmöglichkeiten durch Zäune blockiert sind. Die Stadt verhandelt derzeit mit dem Freistaat über einen Grundstückstausch, um dort Surfen legalisieren und die Zugänge verbessern zu können.

Sportler müssen sich in Geduld üben
Die Ursachenforschung gestaltet sich komplex: Neben der Bachauskehr könnten schwankende Pegel der Isar Einfluss auf die Welle haben. Surfer Alexander Neumann betont: „Schon kleine Veränderungen an der Wassermenge verändern die Welle sofort.“ Dennoch sind Stadt und Surfergemeinschaft zuversichtlich, dass eine Lösung gefunden wird. Ein „Happy End“ für Münchens berühmteste Welle bleibt möglich – wenn auch mit Geduld.

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