Tanz auf dem Vulkan: Henry Mason, einer der interessantesten Musiktheater-Macher mit Linzer Wurzeln, entfesselt Lehárs „Lustige Witwe“ auf der Bühne Baden. Auch wenn er diese im prallen Glanz und Abgrund von Paris der 1940er Jahre ansiedelt, muss er auch einige Altlasten rausschmeißen, wie er im „Krone“-Talk sagt.
Henry Mason ist ein Linzer Theatermacher, der zuletzt mit dem History-Thriller „Die Königinnen“ (2024) für das Linzer Musiktheater überregionale Furore machte. Mason ist auf vielen Bühnen gefragt.
Aktuell inszeniert er Franz Lehárs „Die lustige Witwe“ an der Bühne Baden, seine erste Operette. „Ich versuche, mit Respekt vor diesem wunderbaren Stück vorzugehen. Es ist eine romantische Komödie mit großartiger Musik, mit tollen, pfiffigen, ironischen Dialogen. Dem gerecht zu werden ist eine große Aufgabe“, sagt er im „Krone“-Talk.
Weg mit „Altherrenwitzen“!
Er verlegt die Handlung in das Paris der späten 1940er-Jahre, eine Stadt im Wiederaufbau nach dem Krieg. Er betont Themen wie Neuanfang, Stolz und alte Wunden und entfernt sexistische „Altherrenwitze“. Ja, die gab es nämlich: „Wobei es in der ‘Lustigen Witwe‘ ein komisches Paradoxon gibt, weil Hanna Glawari fast eine prototypisch-feministische Figur ist. In ihrem ironischen Blick auf die gesellschaftlichen Strukturen, die sie umgeben, und in ihrem Freiheitsdenken. Sie weigert sich auch, sich Danilo unterzuordnen. Das ist schon ein Geschlechterkampf auf Augenhöhe“, sagt Mason.
Die Kostüme greifen übrigens den „New Look“ von Dior auf. Insgesamt: „Eine schwierige Gratwanderung zwischen Respekt vor dem Original und einem Anpassen ans Heute.“ Premiere ist heute, Freitag.
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.