Im Herbst und Winter fesseln Viren viele Wiener ans Krankenbett. Ausgerechnet jetzt sind einige wichtige Medikamente in der Bundeshauptstadt Mangelware. Das trifft besonders ältere Menschen und Kinder.
Eine „Krone“-Leserin wollte sich bis Mitte Dezember eine Impfung gegen Gürtelrose (Herpes Zosta) geben lassen. Für Menschen über 60 Jahre ist die Spritze kostenlos. Doch der Andrang ist derart hoch, dass sie am Wiener Gesundheitsamt bis dahin keinen Termin mehr bekam.
Wer diese Impfserie privat bezahlt, muss um die 500 Euro dafür hinblättern. Sofern er überhaupt einen Arzt findet, der das Medikament noch vorrätig hat. Denn wegen technischer Unzulänglichkeiten beim Bestellshop seien „Impfstoffe gegen Pneumokokken und Herpes Zoster bereits nicht mehr erhältlich“, erklärt eine Sprecherin der Wiener Ärztekammer.
Ebenso kaum oder gar nicht verfügbar seien derzeit die Grippeimpfstoffe für Kinder – und zwar jenes, das über die Nase mittels eines Sprays eingesprüht wird – und der Impfstoff für ältere Menschen, heißt es. Bei letzterem handelt es sich laut Ärztekammer um die Arznei Fluad, die für Erwachsene ab 60 Jahren empfohlen ist und in den Oberarm verabreicht wird, um schwerere Komplikationen durch eine Grippe zu verhindern.
240.000 Impfdosen gegen Grippe
Der Engpass betrifft in erster Linie den niedergelassenen Bereich. Die städtischen Gesundheitszentren sind relativ gut ausgestattet. Die Bundeshauptstadt hat für die Impfung gegen Gürtelrose und Pneumokokken jeweils rund 23.000 Impfdosen erhalten. Davon bezieht die Stadt Wien für ihre Zentren zehn Prozent, das sind 2300 Dosen pro Erkrankung.
„Damit werden wir wohl bis Jahresende auskommen“, erklärt ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Allerdings: Man muss in den Zentren erst mal einen Termin ergattern. Und Termine sind ziemlich rar (siehe oben). 90 Prozent der Dosen gehen in den niedergelassenen Bereich. Gegen Grippe hat Wien (insgesamt für alle Bereiche) 240.000 Impfdosen erhalten.
Neue Bestellungen sollen bald geliefert werden
Dass gewisse Medikamente knapp sind, bestreitet auch die Österreichische Gesundheitskasse nicht, die mit dem zuständigen Ministerium die Bestellungen abwickelt. Die ÖGK stellt baldige Besserung in Aussicht:
„Jene Ordinationen, die im Rahmen der ersten Lieferung keine Impfstoffe gegen Gürtelrose und Pneumokokken bestellen konnten, haben die Möglichkeit dazu, sobald die Nachbeschaffung eingetroffen ist. Im November sollen bei beiden Impfstoffen noch jeweils mehrere 10.000 Dosen geliefert werden, sodass wir davon ausgehen, dass die Nachfrage gedeckt werden kann.“
Immer wieder ist auch zu hören, dass auch bestimmte Medikamente auf Basis von Penicillin nicht erhältlich sind. Diese Antibiotika werden zur Bekämpfung von bakteriellen Infektionen eingesetzt. Sie zerstören de facto die Bakterien (nicht jedoch Viren) und sind unter anderem für die Behandlung von Lungenentzündungen notwendig.
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