Sie spielten Darts, der Verlierer sollte die Zeche bezahlen. Doch am Ende gab es Streit und das 60-jährige Geburtstagskind lag schwer verletzt am Gehsteig. Zwei Monate später starb der Steirer im Krankenhaus. Ein Bosnier wurde nun in Graz nicht rechtskräftig verurteilt.
Der 32-jährige Angeklagte hat von Beginn seine Unschuld beteuert. „Es hat überhaupt keinen Körperkontakt gegeben, Herr Rat! Ich habe ihn nicht berührt.“ Doch laut Staatsanwaltschaft soll der Bosnier dem Steirer mit beiden Händen einen derart wuchtigen Stoß versetzt haben, dass dieser nach hinten stürzte und mit dem Kopf auf den Asphalt prallte.
„Er ist im Laufschritt auf meinen Vater zugelaufen und hat ihn mit beiden Händen umgestoßen. Der Kopf schlug wie eine Melone am Boden auf“, schilderte ein hinterbliebener Sohn den Vorfall. „Es hat so einen wilden ,Klescher’ gemacht“, erinnert sich der zweite Sohn.
Die Söhne des Verstorbenen und der Angeklagte hatten in einem Lokal unweit des Grazer Hauptbahnhof Darts gespielt. Es kam zum Streit wegen der Rechnung, dann bezichtigte der Bosnier, einer hätte seine Geldtasche gestohlen. Es kam zu dem fatalen Sturz, an dem der 60-Jährige letztlich starb.
Der Bosnier war zunächst vom Tatort geflüchtet und konnte erst nach einer Fahndung samt Phantombild gefasst werden. Am Montag bei der fortgesetzten Verhandlung sollten eigentlich zwei Entalstungszeugen aussagen, dass es keinen „Schupfer“ gegeben hat. Doch es entstanden noch mehr Widersprüche als davor.
Richter Erik Nauta sprach den Familienvater schließlich schuldig. Für fahrlässige Körperverletzung mit Todesfolge muss der 32-Jährige 3600 Euro Geldstrafe zahlen, dazu sechs Monate bedingte Haft und 4300 Euro Schmerzensgeld für die Hinterbliebenen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
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