Behandlungen wie eine Strahlentherapie bei Krebserkrankungen oder eine Dialyse bei Nierenbeschwerden sind für die Patienten fordernd. Wenn sie dann auch noch gehunfähig sind, wird der Weg ins Krankenhaus zu einer besonderen Belastung. Doch es gibt seit Kurzem die Möglichkeit, Taxis dafür zu nutzen.
Über mangelnde Einsätze bei Notfällen können sich die Österreichischen Rettungssanitäter definitiv nicht beschweren. Und dann müssen die Rettungswagen oft noch verschiedene Krankentransporte durchführen. Weil dieses System stark ausgelastet war, wurde eine Vereinbarung zwischen der ÖGK und der Wirtschaftskammer geschlossen.
Mit dieser gibt es seit Anfang 2024 für gehunfähige Patienten die Möglichkeit, mit dem Taxi zur oft lebensnotwendigen Therapie gebracht zu werden. Ursprünglich übernahm die Kasse sämtliche Kosten, seit ein paar Monaten ist bei manchen Fahrten ein kleiner Selbstbehalt in der Höhe der Rezeptgebühr (7,55 Euro) zu leisten – Dialyse, Chemo- oder Strahlentherapie sind ausgenommen. Auf jeden Fall bringt der Service mehr Lebensqualität. „Dank unserer engagierten Betriebe konnten die Wartezeiten für Patienten deutlich verkürzt und die Servicequalität weiter verbessert werden“, betont Fachgruppenobmann Christian Theuermann.
74 Vertragspartner in Kärnten
Und anstatt an das Rettungsauto oder wenige Anbieter gebunden zu sein, können sich die Menschen frei entscheiden. „In Kärnten sorgen derzeit 74 Vertragstaxiunternehmen, verteilt über alle Bezirke, für eine flächendeckende und verlässliche Mobilitätsversorgung“, so Theuermann. „Die Patientinnen und Patienten haben dabei die freie Wahl unter allen Vertragspartnern.“ Die entsprechende Liste der verfügbaren Taxiunternehmen (ganz Österreich) ist im Internet abrufbar.
Weil nur die Fahrtkosten zur Krankenanstalt, wie zum Beispiel dem Klinikum Klagenfurt gezahlt werden, aber nicht die Anfahrt, ergibt sich natürlich ein regionaler Fokus. Doch die Liste zeigt, dass es überall ein ausreichendes Angebot gibt. „Unsere Taxiunternehmen sind rund um die Uhr, sieben Tage die Woche im Einsatz“, betont der Fachgruppenobmann.
Durch die breite regionale Verteilung der 74 teilnehmenden Taxiunternehmen findet wohl jeder Patient einen passenden Anbieter – oft kennt man den Fahrer schon oder es entwickelt sich eine persönliche Beziehung. „Das ist bei uns im ländlichen Raum halt so. Wir leben mit unseren Fahrgästen schon mit“, erzählt der Gailtaler Taxiunternehmer Jürgen Gratzer im Gespräch mit der „Krone“. „Sie haben einen schweren Rucksack mit – ob jetzt eine OP, Chemo- oder Strahlentherapie.“
„Für den Job braucht man auf jeden Fall viel Empathie“, bestätigt auch Erwin Müller, Taxiunternehmer aus Bad St. Leonhard. „Oft kennt man die Leute persönlich, da bekommt man schon schwere Schicksalsschläge mit.“ Aber auch schwere Krankheiten gehen vorüber. „Unlängst hat mir im Spar jemand auf die Schulter geklopft – es war eine Dame, die ich zur Therapie nach Klagenfurt gebracht hatte“, erzählt Müller.
Die Fahrzeuge sind bei allen Vertragspartnern auf die spezielle Aufgabe ausgelegt: ob jetzt Busse oder SUV mit aufrechter Sitzposition oder eigene Haltegriffe für mehr Sicherheit. „Komfort ist wichtig und natürlich die Pünktlichkeit“, betont Gratzer. Man sieht sich aber nicht als Konkurrenz zu den klassischen Rettungswagen, sondern als flexible Ergänzung. Falls auch Sie einen solchen Service benötigen, finden Sie hier alle verfügbaren Partner.
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