Pendler verärgert

Bus wartet auf Zug, aber Anschlussbahn fährt davon

Niederösterreich
01.11.2025 00:06

Eine ÖBB-Groteske sorgt für viel Ärger bei Pendlern im Waldviertel: Ihr Schienenersatzverkehrs-Bus wartete auf den verspäteten Zug aus Tschechien. Die sieben Minuten holte der Fahrer bis Ziersdorf nur fast auf – vor ihren Augen fuhr ihnen der Zug davon, der keine Sekunde auf sie wartete. 

Vor ihren Augen fuhr jüngst den Pendlern der Zug der Franz-Josefs-Bahn in Ziersdorf davon, obwohl sie im Bus des Schienenersatzverkehrs von České Velenice bzw. Gmünd nach Ziersdorf saßen. Vermutlich hätte die Bahn nur eine Minute länger warten müssen, damit die Fahrgäste nicht mit dem nächsten Zug über eine Stunde später nach Wien gelangt wären.

„So geht ÖBB mit Kunden um“
Nach 30 Minuten ohne Antwort in der Warteschleife der ÖBB-Hotline und einer Beschwerdemail an die Bahn, das mehr als 36 Stunden unbeantwortet blieb, platzte Wolfgang Kraus aus Schrems im Bezirk Gmünd der Kragen: „Da sieht man, wie die ÖBB mit ihren Kunden umgeht“, wandte sich der verärgerte Pendler an die „Krone“.

Auf Verspätung gewartet, um zu spät zu sein
Besonders grotesk: Der Schienenersatz-Bus hatte auf den verspäteten Zug aus Prag in České Velenice sehr wohl gewartet und war daher bei der Abfahrt in Gmünd sieben Minuten im Rückstand – die er bis Ziersdorf auch fast aufholen konnte. Doch auf der Schiene gab es keine Gnade – der Zug fuhr überpünktlich ab. Auch ohne die Pendler aus Gmünd.

Pendler mussten im Schienenersatzverkehrs-Bus zusehen, wie ihnen die Bahn davon fuhr.
Pendler mussten im Schienenersatzverkehrs-Bus zusehen, wie ihnen die Bahn davon fuhr.(Bild: Imre Antal)

Keine Rücksicht auf Schienenersatzbus
„Wieso wartet der Bus sieben Minuten auf den Zug, aber keine Sekunde der Zug auf den Bus?“, fragt nicht nur der betroffene Pendler. Auch die „Krone“ wollte von der ÖBB-Pressestelle wissen, warum keine Rücksicht auf die Pendler im Schienenersatzbus genommen werde.

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Ob ein Zug warten kann oder nicht, wägt die Verkehrsleitstelle in der aktuellen Situation ab. Meist bleibt es ja nicht bei einer Minute Wartezeit, es werden meistens fünf oder mehr daraus.

ÖBB-Sprecher Klaus Baumgartner

Die schwammige Antwort: Das entscheide die – übrigens ÖBB-eigene – Verkehrsleitstelle. Viele Züge würden knapp nacheinander fahren, Folgeverspätungen wären zu befürchten. Trotz Nachfrage bleibt die weiterhin offen, warum der Bus dann nicht pünktlich abfahren kann, damit wenigstens Pendler aus dem Waldviertel ihren Anschluss erwischen können. 

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