Eine in diesem Ausmaß geradezu historische Konzentration von Schlaf- und Speisewagen ist derzeit auf der Franz-Josefs-Bahn in Niederösterreich zu finden. Damit wird aber nicht die Renaissance der Strecke eingeläutet. Denn die Waggons stehen allesamt auf einem Abstellgleis an der B2 bei Göpfritz an der Wild.
Offenbar stellt die Bahn die ausrangierten Wagen lieber im Waldviertel ab als in Wien. Am Bahnhof in Meidling würden daher nur zwei derartige Waggons stehen.
Fehlt Werkstätten-Personal?
Bahn-Insider munkeln, dass bei diesen Schlaf-, Liege- und Speisewagen eine Revision fällig gewesen sei. Doch habe die Bahn in der Corona-Zeit angeblich Werkstätten-Kapazitäten in enormem Maße abgebaut, sodass man derzeit offenbar weder das Personal noch das Know-how habe, die teilweise sogar bereits begonnenen Revisionsarbeiten fortzusetzen. Man habe erfahrenes Personal abgebaut und finde jetzt keinen Ersatz.
Abstellgleis am Land
ÖBB-Sprecher Christopher Seif versucht, das zu relativieren: „Unabhängig vom jeweiligen Einsatzgebiet stellt die ÖBB-Infrastruktur Gleiskapazitäten für kurz-, mittel- oder langfristige Abstellung von Schienenfahrzeugen zur Verfügung. Die Abstellung erfolgt daher primär unter Berücksichtigung der Verfügbarkeit.“ Seif räumt aber ein: „Bevorzugt werden dafür, soweit das möglich ist, Standorte außerhalb urbaner Bereiche.“ Der Grund: Dort sei die Gefahr von Vandalismus durch Graffiti-Sprayer und andere Rowdys geringer. Die Werkstätten-Kapazitäten seien, so betont Seif, auf den „planmäßigen Instandhaltungsbedarf“ ausgelegt.
Über Mangel wird gemunkelt
Dennoch brodelt die Gerüchteküche. Während die Waggons in Göpfritz vor sich hin rosten, leihe man sich ab Dezember Speisewagen in der Schweiz und in Tschechien aus, weil man zu wenige habe. Das dementiert der ÖBB-Sprecher aber: „Die ÖBB mieten keine Speise- oder Schlafwagen von anderen Bahnen!“
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