Lebendige Geschichte am Friedhof: „Licht in der Nacht“ lautet das Motto einer historischen Führung am Friedhof in Klagenfurt-Annabichl.
Eine historische Friedhofsführung in Klagenfurt-Annabichl gibt am Donnerstag, 30. Oktober (17 Uhr), Einblicke ins Leben und Sterben von Klagenfurter Kaufmannsfamilien.
Friedhöfe gehören ja zu unserer Kultur, an Grabsteinen lassen sich Lebensgeschichten und Moden ablesen, sie erzählen von Menschen, von vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten und sind ein wichtiger Teil der Erinnerung an bereits Verstorbene.
Ernst L. Bauer, der historisch versierte Kulturreiseorganisator von Intempo und Austria Guide, hat bereits gemeinsam mit Marcellus Osmalz ein Buch über 100 Geschichten zu erinnerungswürdigen Kärntner Grabstätten herausgebracht und besucht Friedhöfe gern, oft und mit großem Interesse an den Lebensgeschichten der Bestatteten.
Ein Grab ist ja wie ein Denkmal, es bewahrt das Andenken an Menschen, enthält manchmal regelrecht einen Stammbaum und ist oft mit Kunsthandwerk verziert
Ernst L. Bauer
Begleitet wird die Friedhofsführung, die von der Bestattung und der Friedhofsverwaltung mitorganisiert wird, von einem Saxofon-Ensemble der Gustav Mahler-Musikschule Klagenfurt.
15.000 Gräber in Annabichl
1906 wurde der Friedhof in Annabichl geweiht. Der Totenacker ist 175.303 Quadratmeter groß; es gibt 15.000 Gräber, 1500 Urnennischen, 140 Urnenschachtgräber und 140 Grüfte. Dort finden sich Gräber von prominenten Persönlichkeiten wie der Schriftstellerin Ingeborg Bachmann, dem Autor Josef Friedrich Perkonig, von Liederfürst Thomas Koschat, vom Freskenmaler Switbert Lobisser und von Johann Nepomuk Thaurer von Gallenstein, dem Dichter des Kärntner Heimatliedes.
Grüfte in Form von Kapellen sind an den Mauern zu sehen. Bauer kennt sogar welche, an denen man noch Splitter von Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg entdecken kann.
Dieser Tage musste Ernst L. Bauer eine unliebsame Begegnung am Friedhof in Annabichl erleben: „Ich war mit einer älteren Dame, die eine Einfahrtsgenehmigung zum Friedhof hat, dort, um ihr zu helfen, das Grab für Allerheiligen herzurichten. Wir standen in einer der Alleen, wo es wegen der Thujen sehr eng ist, als zwei Radfahrer daherkamen. Ein Mann und eine Frau. Er sagte zu mir, er werde mir den Kopf eintreten! Weil das Auto die Durchfahrt versperre“, so Bauer entrüstet und traurig ob des unnötigen Angriffes.
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.