In Zukunft könnten die Länder in der Bildung die Zügel in der Hand haben. Ist Niederösterreich dazu überhaupt bereit?
Bildungsreformen hatten immer das Zeug dazu, Streitthema zu werden. Jetzt hat die Salzburger Landeshauptfrau Karoline Edtstadler (ÖVP) erneut eine Debatte um das Schulwesen angestoßen. Ihr Vorschlag: Die zerspragelten Bildungskompetenzen sollten bei den Ländern vereint werden.
Aus einer Hand
In der Reformgruppe, die das Thema Bildung abhandelt, ist Niederösterreich durch Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister vertreten. Sie kann dem Plan ihrer Parteikollegin Edtstadler einiges abgewinnen. Denn auch für die Schulen gelte: „Zu viele Köche verderben den Brei.“ Eine Vereinheitlichung der Zuständigkeiten würde Vorteile bringen.
Nicht neun Bildungssysteme
Doch Teschl-Hofmeister stellt auch klar: „Eine stärkere Rolle der Länder in diesem Bereich darf nicht heißen, dass jedes Bundesland sein eigene Schulsystem einführt.“ Es müsse weiterhin einheitliche Lehrpläne und Standards für Schulabschlüsse – etwa die Matura – geben, betont die Landesrätin: „Pädagogik und auch Lehrerausbildung muss weiterhin der Bund vorgeben.“
Reformen dürfen kein Selbstzweck sein. Wir müssen die Kräfte bündeln, damit unsere Kinder beste Chancen haben.

Christiane Teschl-Hofmeister, Bildungslandesrätin in NÖ
Bild: DANIELA_MATEJSCHEK
Regionale Kenntnisse
Was könnten dann die künftigen Kompetenzen der Länder sein? Verwaltung, Personal und Schulentwicklung sollten aber in einer Hand sein, sagt Teschl-Hofmeister: „Und da sind wir halt näher dran an unseren Schulen als das Ministerium in Wien.“ Mit regionalen Kenntnissen lasse sich viel besser entscheiden, was einzelne Schulen brauchen. Auch Stützkräfte und das Personal für die Nachmittagsbetreuung würden dann vom Land kommen – was diese flexibler einsetzbar mache und die Gemeinden entlaste.
Die leidige Geldfrage
Kann sich Niederösterreich das alles auch leisten? Für Teschl-Hofmeister steht bei dieser Frage fest: „Wenn wir mehr Verantwortung übernehmen, muss es auch mehr Geld vom Bund dafür geben.“ Womit man dann wohl wieder beim Streitthema wäre...
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.