Nur von kurzer Dauer?

Goldpreis nach Absturz wieder stabil – vorerst

Wirtschaft
22.10.2025 13:09

Nach dem Kursabsturz vom Dienstag hat sich der Goldpreis am Dienstag wieder stabilisiert. Zum Wochenstart hatte das Edelmetall seinen Höhenflug mit einem Rekord von über 4350 Dollar gekrönt, bevor dann starke Gewinnmitnahmen einsetzten. Zuletzt stand der Goldpreis bei 4079 US-Dollar (3514 Euro), doch die Freude ist möglicherweise nur von kurzer Dauer.

„Für die Hoffnung auf Entspannung gibt es allerdings noch keinerlei Garantie“, kommentierte ein Händler – „weder in der laufenden Woche noch möglicherweise in der Amtszeit von Trump“. Auch die Erholung des Greenback dürfte durch die erwarteten weiteren Zinssenkungen der US-Notenbank nur von kurzer Dauer sein.

Reihe von Unsicherheitsfaktoren
Hinzu kommen weitere Unsicherheitsfaktoren, die Gold nach wie vor langfristig interessant machen. Da wären beispielsweise der anhaltende „Shutdown“ in den USA, die Schuldensorgen in Europa oder die nach wie vor ungelösten geopolitischen Konflikte. „Langfristig bleibt Gold wohl der bevorzugte sichere Hafen“, heißt es am Markt. Das ändere sich auch nicht über Nacht.

Aktuell hält jedenfalls (noch) die Marke von 4000 Dollar. Anleger sollten allerdings auch einen Blick zurückwerfen. Denn der Rücksetzer vom Dienstag war der stärkste Tagesverlust des gelben Metalls seit August 2020, führen einige Experten an. „Und man sollte im Hinterkopf haben, dass Gold damals über die dann folgenden sechs Monate rund 20 Prozent verloren hat“, so ein Börsianer.

Höhenflug eher wegen Angst statt Euphorie
Zudem sei der bisherige Höhenflug von Gold eher der Angst als der Euphorie geschuldet, ergänzt Fondsmanager Alexis Bienvenu von LFDE. Hierzu zählt er insbesondere die Zweifel am Wert des Dollar und dem Fluchtwert von Gold aufgrund der geopolitischen Konflikte wie dem Ukraine-Krieg. Hinzu kämen massive Käufe von Zentralbanken, vornehmlich in China.

Leichte Abkühlung für überhitzten Markt
Für Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets ist es aktuell auf jeden Fall zu früh, um von einer echten Trendwende zu sprechen. „In den kommenden Stunden dürfte die Entscheidung darüber fallen, ob die Korrektur mit dem starken Abverkauf der vergangenen 24 Stunden und der nun einsetzenden Stabilisierung bereits wieder vorbei ist.“ Aktuell sieht er die Bewegung als eine gesunde Korrektur, die den überhitzten Markt etwas abgekühlt habe.

Lombard Odier glaubt zumindest weiter an das Potenzial von Gold - und hebt das Preisziel gar auf 4600 Dollar an. Und auch Händler gehen davon aus, dass der ein oder andere den jüngsten Rücksetzer durchaus als Einstiegschance sieht.

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