Immer mehr Menschen sind auch in Salzburg von Armut betroffen. Die steigenden Kosten für Lebensmittel und Energie fordern weiterhin. In Bischofshofen gibt es eine neue Adresse von der Caritas für Menschen, die existenzbedrohende Sorgen haben. Es hilft eine Pensionistin, die selbst schon auf Hilfe angewiesen war.
„Ich habe zwar nicht viel Geld, aber Zeit, und die will ich geben“, sagt Isabella Thaler, Pensionistin aus Bischofshofen. Sie ist siebenfache Großmutter, Mutter von fünf Kindern und hat jetzt im neuen „Kostnix-Laden“ in Bischofshofen die Leitung übernommen – ehrenamtlich.
Von Kleidung über Schulsachen bis zu Büchern kann hier Guterhaltenes gespendet und weitergegeben werden. Isabella Thaler schlichtet laufend neue Ware ein, organisiert viel und stemmt den Andrang. Jeder kann pro Besuch drei Artikel mitnehmen. Das Interesse ist groß: „Es wird ständig mehr“, freut sich Thaler, dass sie hier beim Helfen helfen kann. Eröffnet wurde der Laden beim Caritas-Zentrum in Bischofshofen. Im Moment ist jeden Dienstag geöffnet, aber die Zeiten sollen je nach Bedarf künftig auch noch ausgeweitet werden.
Ihr Alltag als alleinerziehende Mutter von fünf Kindern war nicht immer einfach, ihr Leben immer wieder von existenzbedrohenden Sorgen geprägt.
Pensionistin war selbst auf Hilfe angewiesen
„Oft wusste ich nicht, wie ich eine Milch kaufe“, erzählt Frau Thaler. Armut ist dabei oft weiblich: „Jede fünfte Frau in Salzburg ist armuts- oder ausgrenzungsgefährdet“, alarmiert Caritas-Direktorin Andrea Schmid im Rahmen der gerade startenden Herbstsammlung, die vor allem vor der Haustür hilft.
Isabella Thaler vom „Kostnix-Laden“ kennt das Gefühl Hilfe zu brauchen und schätzt heute die zentralen Dinge: „Ein Dach über dem Kopf. Eine warme Mahlzeit. Ein Raum, der meiner ist. Das ist alles, was ich brauche.“
Renate Stromminger, Caritas-Leiterin in Bischofshofen, wurde für sie zur wichtigen Anlaufstelle. Als Thaler ihre Wohnung verlassen musste, weil das alte Haus abgerissen wurde, war das ein Einschnitt für sie. Der Pensionistin wurde die Wohnbeihilfe gestrichen, weil sie nur mit Holz heizt. Sie hat jetzt im Monat um 200 Euro weniger zur Verfügung. Die Caritas half mit energiesparenden Geräten.
Jetzt blüht Isabella Thaler im „Kostnix-Laden“ selbst als Unterstützerin so richtig auf: „Hier bin ich wertvoll. Ich habe nichts, kann aber trotzdem was geben.“
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