Hat drastische Folgen

Jedes 5. Kind ist arm: „Machen es ihnen schwer“

Österreich
17.10.2025 16:29

Jedes fünfte Kind in Österreich ist arm – einige bleiben es auch ihr Leben lang. „Wir machen es Kindern sehr schwierig, sich aus Armut zu befreien“, bemängelt Hanna Lichtenberger von der Österreichischen Volkshilfe. Das müsse sich ändern.

Von Armut betroffene Kinder sind häufiger krank, haben geringere Bildungschancen und ein erhöhtes Armutsrisiko im Erwachsenenalter, zählt Lichtenberger die traurigen Folgen auf. Sie fordert anlässlich des internationalen Tags gegen Armut, dass eine Kindergrundsicherung und Ganztagsschulen mit Mittagessen eingeführt werden. Außerdem muss das Gesundheitssystem verbessert werden, besonders für chronisch kranke Kinder.

Immer mehr Junge wohnunglos
Auch junge Erwachsene haben in Österreich zu kämpfen. Junge Menschen seien zunehmend von Wohnungslosigkeit betroffen, erklärt Alexander Machatschke, Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe. Die Zahl an Zwangsräumungen habe 2024 um 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zugenommen, aktuell seien österreichweit rund 20.500 Menschen obdachlos. Man fordere leistbares Wohnung und Maßnahmen gegen Zwangräumungen.

Alleinerziehende besonders armutsgefährdet
Trotz aller Bekenntnisse und Ziele der Entscheidungsträger steige die Armutsgefährdung bei Familien von Alleinerziehenden seit Jahrzehnten unverhältnismäßig zum Rest der Bevölkerung an, sagte Doris Pettighofer, Geschäftsführerin der Plattform für Alleinerziehende. Um die Alleinerziehenden zu unterstützen, sollte die Familienbeihilfe ausgebaut werden. Entscheidend sei auch die Familienrechtsreform, um Sozialleistungen einfacher zugänglich zu machen. Ein Drittel der Kinder von alleinerziehenden Personen bekommt aktuell keine Unterhaltszahlungen.

Christine Sallinger von der Armutskonferenz appelliert an die Regierung, gerade in Zeiten multipler Krisen, soziale Absicherung zu stärken: „Es liegt in der Verantwortung der Gesetzgeber, Rahmenbedingungen zu schaffen, dass niemand zurückgelassen wird und in Armut abstürzt.“ Martin Schenk von der Armutskonferenz erklärte: „Staaten, die ihre präventiven Instrumente in Gesundheit, Bildung, Sozialversicherungssysteme und Wohnbau erfolgreich ausrichten, haben die geringste Armut.“

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