Seit 1910 steht die Bäckerei Bayer in Wolfau (Burgenland) für bestes Brot, regionale Qualität und gelebtes Handwerk. Zum Jubiläum blickt Bäckermeister Heinz Bayer stolz auf die Geschichte seines Familienbetriebs, aber mit Sorge auf die Zukunft, denn Fachkräfte und Lehrlinge fehlen im Backgewerbe mehr denn je.
Seit dem Jahr 1910 wird in der Bäckerei Bayer in Wolfau Brot gebacken. Damit ist der Familienbetrieb sogar älter als das Burgenland selbst. Heute, 115 Jahre später, führen Heinz und Claudia Bayer das Unternehmen bereits in vierter Generation und schreiben die Erfolgsgeschichte ihrer Vorfahren fort.
Neun Filialen und rund 50 Mitarbeiter
Aus der kleinen Dorfbäckerei ist längst ein moderner Betrieb geworden. Neun Filialen, zwei Brotmobile und elf Verkaufswägen beliefern täglich Kunden auf einer Strecke von rund 120 Kilometern, von Königsdorf bis Wiener Neustadt. Rund 50 Mitarbeiter sorgen dafür, dass die Regale jeden Morgen mit frischem Gebäck gefüllt sind.
Trotz aller Erfolge blickt Heinz Bayer mit gemischten Gefühlen in die Zukunft. „Uns fehlen Fachkräfte und Lehrlinge“, sagt er. „Der Bäcker ist kein hipper Beruf, aber ein wichtiger.“ Immer weniger junge Menschen entscheiden sich für das Handwerk. Laut Bayer werden heute nur noch elf Prozent des Brotes in Österreich direkt beim Bäcker gekauft, während rund 85 Prozent im Supermarkt landen. „Das zeigt, wie sehr sich das Einkaufsverhalten verändert hat“, erklärt er.
Neue Filiale, neuer Name und neues Logo
Zum Jubiläum wird nicht nur gefeiert, sondern auch erneuert. Eine neue Filiale ist in Planung, ebenso ein neuer Markenauftritt. Nach 20 Jahren verabschiedet sich das bekannte Bäckermanderl aus dem Logo, an seine Stelle tritt eine Herzbreze – sie soll das Handwerk, die Leidenschaft und die Nähe zur Region symbolisieren. Auch die Cafés tragen künftig einen neuen Namen: „BayerZeit“.
KI hält auch Einzug in der Backstube
Heinz Bayer denkt aber nicht nur an Tradition, sondern auch an die Zukunft. „Mir war immer wichtig, den Betrieb modern zu führen“, betont er. „Jedes Jahr wird investiert und verbessert. Künftig wird auch künstliche Intelligenz in unsere Planungsprozesse einfließen.“ Gleichzeitig fordert er, dass junge Menschen wieder mehr Eigeninitiative zeigen. „Man merkt, dass der Hausverstand bei vielen verloren geht. Dabei ist er im Berufsleben oft wichtiger als jedes Zertifikat.“
Auch die Politik sieht Bayer in der Pflicht: „Wenn wir Betriebe wie diesen erhalten wollen, braucht es weniger Bürokratie und mehr Verständnis für das Handwerk.“
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