Die Zahl der Menschen mit Demenz steigt, auch in der Steiermark. Eine neue Gesprächsrunde soll nun zur Anlaufstelle für Betroffene werden und ladet zum Austausch in einem geschützten Umfeld ein. Nach dem Start in Graz soll das Projekt steiermarkweit ausgerollt werden.
Laut dem österreichischen Demenzbericht 2025 leben derzeit etwa 170.000 Menschen mit einer Form von demenzieller Beeinträchtigung in unserem Land. Mehr als 20.000 davon sind in der Steiermark zu Hause. Der Betreuungs- und Pflegebedarf für Menschen mit Demenz wird in den kommenden Jahren aber noch höher werden, denn die Zahl der Betroffenen befindet sich im Steigen.
Aus diesem Grund haben Demenzbegleiterin Isolde Fischer und Trainerin für Menschen mit Demenz Claudia Dinges kürzlich die Gruppe „Momenz“ ins Leben gerufen. „In unserer Begegnungsgruppe für Demenz-Betroffene finden diese einen geschützten Raum, in dem sie mit ihrer Geschichte, ihren Gedanken und Gefühlen willkommen sind. In verständnisvoller Atmosphäre sprechen wir über das, was sie bewegt“, erklärt Fischer.
Damit wollen die beiden – vorerst in Graz, schon bald aber in der ganzen Steiermark – einen Ort des Miteinanders schaffen, an dem Menschen nach einer Demenz-Diagnose in einem wertschätzenden und offenen Umfeld ins Gespräch kommen und Erfahrungen teilen können.
Betroffene tauschen sich ohne Angehörige aus
Das Besondere an der Gruppe ist ein neues Konzept, denn „Momenz“ ist ausschließlich für Demenz-Betroffene gedacht, denen es noch eigenständig möglich ist, an den Treffen teilzunehmen.
Angehörige oder Begleitpersonen sind demnach kein Teil der Gesprächsrunde. Dadurch soll für demente Personen eine Umgebung entstehen, in der sie aussprechen können, was gegenüber Angehöriger meist nicht laut ausgesprochen wird. „Gemeinsam können wir so Wege finden, mit der Erkrankung umzugehen und neue Perspektiven zu entwickeln“, beschreibt Dinges.
Bereits seit 2015 gibt es die österreichische Demenzstrategie „Gut leben mit Demenz“. Sie beinhaltet Wirkungsziele und Handlungsempfehlungen, um die Lebenssituation von Betroffenen und ihren Angehörigen zu verbessern. In der Steiermark liegt die Umsetzung der Strategie beim Gesundheitsfonds, gemeinsam mit dem Netzwerk Demenz Steiermark. Die zentralen Maßnahmen sind hier der Aufbau regionaler Netzwerke und der Ausbau von Angeboten in der Demenzversorgung.
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