ÖBB-Arbeiten in Bergen

„Ein Abbruch ist in dem Fall die einzige Option“

Salzburg
05.10.2025 08:00

Eine neue Wetterstation der ÖBB hätte installiert werden sollen. Alles war bereit, dann schlug das Wetter im Hochgebirge um ... Die „Krone“ war beim Einsatz auf dem Hochkogel im Tennegebirge mit dabei.

Die Wetterprognose ist gut, sämtliche Arbeiter werden auf den Hochkogel auf fast 2300 Metern Seehöhe im Tennengebirge in Werfen geflogen. Die „Krone“ ist hoch über den Wolken live dabei. Jetzt fehlen nur noch die beiden Masten für die neue Wetterstation der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). Der Hubschrauber hat den ersten im Tal bereits eingehängt, dann kommt die ernüchternde Mitteilung des Flughelfers am Gipfel: Warten! Zu viel Nebel und zu starker Wind. Gerade der Wind lässt die gefühlte Temperatur am Berg in den zweistelligen Minusbereich rutschen. Immer wieder peitscht der Schnee in das Gesicht der Arbeiter.

Alles war für die Montage der Masten schon vorbereitet.
Alles war für die Montage der Masten schon vorbereitet.(Bild: Roittner Felix)

„Da kann man nichts machen. Das kann sich ganz schnell ändern und wir können die Masten montieren“, zeigt sich Servicetechniker Norbert Kühne gelassen. Derartige Situationen haben die Techniker immer wieder erlebt.

Nach der Lagebesprechung ...
Nach der Lagebesprechung ...(Bild: Roittner Felix)
... begann der Abstieg.
... begann der Abstieg.(Bild: Roittner Felix)

Nach knapp zwei Stunden in der eisigen Kälte ist klar, dass die Wetterlage sich nicht mehr bessern wird. Nach kurzer Beratung heißt es: Rückzug. Hoffentlich kann der Heli kommen. Sonst muss zu Fuß über einen Steig bis zur Eisriesenwelt gegangen werden. Ein Abstieg wird dennoch angeordnet, um eine bessere Landesposition für Heli Austria-Piloten Sigi Steiner zu finden.

Ein neuer Landplatz für den Heli wurde gefunden. Alle Arbeiter konnten ins Tal geflogen werden.
Ein neuer Landplatz für den Heli wurde gefunden. Alle Arbeiter konnten ins Tal geflogen werden.(Bild: Roittner Felix)

Trotz Nebel und Wind gelingt der erste Transport ins Tal. Dann ein weiterer Abstieg. Aber der Hubschrauber kann auch den Rest sicher ins Tal fliegen. Für Christian Rachoy von den ÖBB ist es dennoch kein Rückschlag. „Das kann im Hochgebirge immer wieder mal passieren. Wir versuchen es in der kommenden Woche erneut.“

So schauen die Wetterstationen der ÖBB aus.
So schauen die Wetterstationen der ÖBB aus.(Bild: ÖBB/Rachoy)

Gerade im Hochgebirge kommt es meist im Herbst zu den nötigen Arbeiten. Denn da ist das Gewitterrisiko nicht so hoch, wie diese im Sommer wäre.

Christian Rachoy von den ÖBB ist auch für Naturgefahrenmanagement zuständig.
Christian Rachoy von den ÖBB ist auch für Naturgefahrenmanagement zuständig.(Bild: Roittner Felix)
Pilot Sigi Steiner brachte alle sicher zurück ins Tal.
Pilot Sigi Steiner brachte alle sicher zurück ins Tal.(Bild: Roittner Felix)

Insgesamt betreiben die ÖBB österreichweit mehr als 50 Wetterstationen. Diese sollen Gefahrensituationen für das Streckennetz aufzeigen, um im Fall der Fälle schnell reagieren zu können. Aber nicht nur die Bahn profitiert von den Daten. „Wir teilen diese unter anderem mit den Lawinenwarndiensten“, erklärt Rachoy.

Im Schnitt kommt es alle vier Jahre zu einer Streckensperre wegen Lawinengefahr. Mindestens einmal im Jahr werden die Stationen – sie messen etwa Wind, Niederschlag, Temperatur, Schneehöhe und -temperatur an der Oberfläche – gewartet. Die Kosten für eine Station belaufen sich auf rund 40.000 Euro. Nach der Montage laufen diese autonom.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt