Eine neue Wetterstation der ÖBB hätte installiert werden sollen. Alles war bereit, dann schlug das Wetter im Hochgebirge um ... Die „Krone“ war beim Einsatz auf dem Hochkogel im Tennegebirge mit dabei.
Die Wetterprognose ist gut, sämtliche Arbeiter werden auf den Hochkogel auf fast 2300 Metern Seehöhe im Tennengebirge in Werfen geflogen. Die „Krone“ ist hoch über den Wolken live dabei. Jetzt fehlen nur noch die beiden Masten für die neue Wetterstation der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). Der Hubschrauber hat den ersten im Tal bereits eingehängt, dann kommt die ernüchternde Mitteilung des Flughelfers am Gipfel: Warten! Zu viel Nebel und zu starker Wind. Gerade der Wind lässt die gefühlte Temperatur am Berg in den zweistelligen Minusbereich rutschen. Immer wieder peitscht der Schnee in das Gesicht der Arbeiter.
„Da kann man nichts machen. Das kann sich ganz schnell ändern und wir können die Masten montieren“, zeigt sich Servicetechniker Norbert Kühne gelassen. Derartige Situationen haben die Techniker immer wieder erlebt.
Nach knapp zwei Stunden in der eisigen Kälte ist klar, dass die Wetterlage sich nicht mehr bessern wird. Nach kurzer Beratung heißt es: Rückzug. Hoffentlich kann der Heli kommen. Sonst muss zu Fuß über einen Steig bis zur Eisriesenwelt gegangen werden. Ein Abstieg wird dennoch angeordnet, um eine bessere Landesposition für Heli Austria-Piloten Sigi Steiner zu finden.
Trotz Nebel und Wind gelingt der erste Transport ins Tal. Dann ein weiterer Abstieg. Aber der Hubschrauber kann auch den Rest sicher ins Tal fliegen. Für Christian Rachoy von den ÖBB ist es dennoch kein Rückschlag. „Das kann im Hochgebirge immer wieder mal passieren. Wir versuchen es in der kommenden Woche erneut.“
Gerade im Hochgebirge kommt es meist im Herbst zu den nötigen Arbeiten. Denn da ist das Gewitterrisiko nicht so hoch, wie diese im Sommer wäre.
Insgesamt betreiben die ÖBB österreichweit mehr als 50 Wetterstationen. Diese sollen Gefahrensituationen für das Streckennetz aufzeigen, um im Fall der Fälle schnell reagieren zu können. Aber nicht nur die Bahn profitiert von den Daten. „Wir teilen diese unter anderem mit den Lawinenwarndiensten“, erklärt Rachoy.
Im Schnitt kommt es alle vier Jahre zu einer Streckensperre wegen Lawinengefahr. Mindestens einmal im Jahr werden die Stationen – sie messen etwa Wind, Niederschlag, Temperatur, Schneehöhe und -temperatur an der Oberfläche – gewartet. Die Kosten für eine Station belaufen sich auf rund 40.000 Euro. Nach der Montage laufen diese autonom.
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