Mit dem Fahrplanwechsel der Öffis im Dezember verliert die Tennengauer Bezirkshauptstadt ihre direkte Anbindung nach Deutschland, Kärnten und Graz. Bisher hat der Eurocity noch einen Stopp in der Salinenstadt gehabt.
Der Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2025 bringt viele Umstellungen im öffentlichen Verkehr. Gerade bei den Zügen wird es zu zahlreichen Änderungen kommen. Viele davon sind, wie berichtet, positiv, etwa der Stundentakt auf der Strecke in Richtung Süden durch das Gasteinertal. Aber auch negative Auswirkungen wird es zu spüren geben. Hallein verliert die Direktverbindung nach Deutschland und nach Graz. Bisher hat der Eurocity noch einen Stopp in der Salinenstadt gehabt. Ab Dezember wird dieser Geschichte sein. Auch die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) meiden mit ihren eigenen Fernverkehrszügen weiterhin die Stadt.
Warum ist das eigentlich so? „Golling ist als Endpunkt der S-Bahn ein zentraler Umsteigepunkt zwischen dem Nah- und Fernverkehr. Gerade für Fahrgäste aus dem S-Bahn-Bereich südlich von Hallein ist Golling der logische Knotenpunkt, um bequem auf den Fernverkehr Richtung Süden umzusteigen“, heißt es seitens der ÖBB.
Grundsätzlich würde ich mir wünschen, dass alle Züge in Hallein stehen bleiben. Ich wurde auch über den Schritt, dass es keine Direktanbindungen mehr an den Fernverkehr ab dem Fahrplanwechsel gibt, nicht informiert.
Halleins Stadtchef Alexander Stangassinger (SPÖ)
Würde der Fernverkehrszug stattdessen in Hallein halten, gäbe es für Reisende aus den S-Bahn-Stationen zwischen Hallein und Golling keine direkte Umsteigemöglichkeit mehr auf den Fernverkehr. Ein zusätzlicher Halt in Hallein würde auch die Aufenthaltsdauer in Salzburg Stadt verkürzen. Dieser ist ein wichtiger Puffer, wenn es zu Verspätungen aus Deutschland kommt. Bekanntlich wird am deutschen Zugnetz in Bayern in den kommenden Jahren kräftig gebaut.
Seekirchen teilt das Schicksal mit Hallein
Wenig begeistert zeigt sich Halleins Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ): „Jede Verschlechterung ist negativ. Es ist natürlich schade, dass der Fernverkehr nicht mehr bei uns hält, gerade als Bezirkshauptstadt.“ Über den Schritt wurde er nach eigenen Angaben bis dato nicht informiert.
Bis zu 63 Züge täglich werden aber künftig zwischen Golling, Hallein und Salzburg unterwegs sein. Nach Golling beträgt die Fahrzeit nur 7-12 Minuten, um dort in die Fernzüge einsteigen zu können. Immerhin bleibt auch die Westbahn noch in Hallein stehen.
Hallein ist mit seinem Schicksal als Bezirkshauptstadt nicht allein. Auch im Flachgauer Seekirchen – der größten Stadt im einwohnerreichsten Bezirk Salzburgs – halten nur Nah- und Regionalzüge. Denn der Verkehrsknotenpunkt im Flachgau liegt in Neumarkt am Wallersee, mit der Anbindung an die Mattigtalstrecke in Oberösterreich.
Auf der Weststrecke zwischen Salzburg und Wien verkehren mit dem Railjet Express und dem Railjet zwei Linien. Der Express hält nur in St. Pölten und Linz. Der andere fährt laut ÖBB „wichtige Knotenpunkte an“ – etwa Vöcklabruck oder Attnang-Puchheim und Neumarkt. „Ein Halt der Railjet-Züge in Seekirchen ist nicht möglich, da das enge Zeitkorsett des Taktsystems auf der Weststrecke keinen zusätzlichen Halt zulässt“, erklärt das Bahnunternehmen.
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