Gelernte Pflegerin
Anglikanische Kirche bekommt erstmals Erzbischöfin
England bekommt erstmals eine Frau an der Spitze der anglikanischen Kirche: Sarah Mullally (63) war bisher Bischöfin von London und wird nun Erzbischöfin von Canterbury. Sie ist gelernte Krankenpflegerin und arbeitete fünf Jahre lang im britischen Gesundheitsministerium.
2001 erhielt sie die Diakonenweihe und 2006 die Priesterweihe. Seit Juli 2015 ist sie Bischöfin, in Exeter war sie Englands zweite Diözesanbischöfin. In ihrer neuen Rolle ist Mullally sowohl Diözesanbischöfin als auch Leiterin der Kirchenprovinz Canterbury und Primas von England. Der jeweilige Erzbischof beziehungsweise in dem Fall die Erzbischöfin ist traditionell auch Ehrenoberhaupt der anglikanischen Weltgemeinschaft.
Die 63-Jährige soll am 28. Jänner 2026 in der Londoner St. Paul‘s Cathedral als Erzbischöfin bestätigt werden und ihr Amt im März antreten. Am heutigen Freitag ernannte König Charles III. Mullally zur Nachfolgerin von Justin Welby. Der britische König steht der englischen Kirche als weltliches Oberhaupt vor. Welby ist vorzeitig zurückgetreten.
77 bis 85 Millionen Mitglieder
Die anglikanische Kirche entstand zur Zeit der Reformation in England. König Heinrich VIII. brach 1533 mit dem Papst, weil dieser sich weigerte, die Ehe des Königs mit Katharina von Aragon zu annullieren. Als Oberhaupt einer neuen Staatskirche setzte sich Heinrich VIII. 1534 selbst ein. In Glaubensfragen blieben die Anglikanerinnen und Anglikaner zunächst bei der katholischen Lehre, später setzten sich protestantische Einflüsse durch. 1549 erschien das erste anglikanische Glaubensbuch, das „Book of Common Prayer“.
Heute hat die anglikanische Kirche je nach Angaben 77 bis 85 Millionen Mitglieder weltweit, unter anderem auch in den USA, Australien und in mehreren Ländern Afrikas. In den vergangenen Jahrzehnten waren unter anderem das Zulassen der Weihe von Frauen zu Geistlichen sowie der Umgang mit Homosexuellen Streitfragen. Seit Dezember 2023 können in der Church of England gleichgeschlechtliche Paare gesegnet werden, in vielen Nationalkirchen ist die Weihe von Frauen zu Geistlichen, teils auch zu Bischöfinnen zugelassen.
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