Sie haben ein Kind aufgenommen, das nicht bei seinen leiblichen Eltern leben kann. Schön? Ja! Schwierig? Manchmal. Manche biologische Eltern können besser, manche schlechter damit umgehen, dass ihr Kind nicht bei ihnen lebt. Dementsprechend schwierig sind dann die Besuchskontakte.
Zwei, die das wissen, sind Trixi Gross und Petra Karacsony. Sie sind zertifizierte Besuchsbegleiterinnen und arbeiten beide in verschiedenen Kontexten mit Pflegekindern und ihren Familien. Kennengelernt haben sich die beiden bei der Qualifizierungsmaßnahme für Pflege- & Adoptiveltern.
Aus diesem Wissen und ihrer Arbeit ist jetzt ein gemeinsames Buch zu dem Thema entstanden. In „Hilda sieht ihre Familie anders“ geht es um die fünfjährige Hilda. Sie lebt nicht bei ihrer leiblichen Mama, sondern in einer Pflegefamilie. „Wir erleben in unserer täglichen Arbeit, dass die Besuchskontakte, sprich, wenn Kinder ihre leiblichen Eltern treffen, oft eine große Herausforderung für die Pflegefamilien darstellen“, erklären die beiden.
Das Treffen mit den leiblichen Eltern ist oft eine große Herausforderung für alle Beteiligten
Trixi Gross, Petra Karacsony
Im Vorwort wendet sich Hilda an alle, die Pflegekinder begleiten. Sie erzählt, dass sie ein Pflegekind ist und dass ihr Leben meistens so ist, wie das anderer Kinder. Und dass sie sich manchmal auch ganz besonders fühlt, weil sie zwei Mamas und zwei Papas hat. „Das fühlt sich mal gut an und mal auch wieder nicht und das darf auch so sein“, heißt es da. Und dass auch beides sein darf.
Und wie ist es bei dir?
Auch, dass ihre Herkunftsfamilie wichtig für sie ist. Dass sie aber – so lieb sie ihre leibliche Mama hat – dabei Unterstützung von den Erwachsenen braucht, die in ihrem Leben eine wichtige Rolle spielen, sprich ihren Pflegeeltern. Was auch immer wieder in den Texten vorkommt: Dass Hilda fragt: Und wie ist es bei dir?
„Unser Buch soll beschrieben, bezeichnet und immer wieder zur Hand genommen werden“, erklären die beiden Autorinnen. „Es soll eine Unterstützung für Kinder, ihre Pflegefamilien, Eltern und Professionisten sein.“ Petra Karacsony ist im Kinderschutzzentrum in Eisenstadt tätig. „Ich arbeite in der Elternberatung“, schildert sie. „Die Thematik rund um Besuchskontakte ist immer wieder sehr herausfordernd.“
Trixi Gross ist zertifizierte Besuchsbegleiterin im Entlastungszentrum in Frauenkirchen.
Mut zur Arbeit „mit Lücken“
Das Buch der beiden animiert zur Biografiearbeit. „Die Kinder müssen sich mit ihren Wurzeln auseinandersetzen, um sich entwickeln zu können. Manchmal kann es aber auch sein, dass ein Elternteil nicht bekannt oder greifbar ist. Dann heißt es auch mit Lücken zu arbeiten“, so Petra und Trixi.
Am Ende des Buches gibt es auch Infos und Tipps für all jene, die Pflegekinder bei Besuchskontakten begleiten.
Zu bekommen ist „Hilda sieht ihre Familie anders“ ab November. Erschienen ist es im E.Weber Verlag. Vorbestellen kann man es aber bereits im Shop des Verlages. Kostenpunkt: 19,90 Euro.
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