20.000 Euro Spendengeld, unzählige Unterstützer, prominente Fürsprecher: Im Kampf gegen ihre geistliche Obrigkeit sind die Goldensteiner Revoluzzer-Nonnen nicht auf sich allein gestellt. Seit knapp einem Monat besetzen sie mittlerweile ihr früheres Kloster in Salzburg.
„Wir gehen hier sicher nicht mehr weg“, betonen die drei Schwestern gebetsmühlenartig. Seit fast einem Monat besetzen die Ordensfrauen Rita, Regina und Bernadette mittlerweile ihr früheres Kloster vor den Toren Salzburgs. Die Geschichte der „Nonnen von Goldenstein“ ging um die Welt – selbst Reporter der renommierten „New York Times“ statteten den betagten Frauen schon einen Besuch ab.
„Krone“-Leser wissen es längst: Die drei Frauen lebten mehrere Jahrzehnte im Kloster Goldenstein, mussten dieses gegen ihren Willen verlassen. Ihr geistlicher Oberer, Propst Markus Grasl, steckte die Nonnen in ein Altersheim. Von dort zogen die drei betagten Frauen auf eigene Faust aus und wohnen seitdem wieder in Goldenstein. Ein Schlüsseldienst sperrte ihnen Anfang September die Klosterpforten auf. Seitdem sind die Fronten verhärtet. Propst Grasl wirft den Nonnen „Ungehorsam“ vor.
Firma baut kostenlos Treppenlift ein
Im Kampf gegen ihre Obrigkeit können Rita, Regina und Bernadette auf viel Hilfe zählen. Ehemalige Schülerinnen – die Nonnen leiteten jahrzehntelang die Schule in Goldenstein – haben eine Spendenaktion gestartet. Fast 20.000 Euro konnte man bislang sammeln. Gasthäuser in der Umgebung kochen für die Damen, Helfer und Weggefährten kaufen für die Nonnen laufend Kleinigkeiten ein.
„Sobald etwas gebraucht wird, wird es besorgt. Die Hilfsbereitschaft ist gigantisch“, freut sich Christina Wirtenberger, eine ehemalige Schülerin von Goldenstein. Eine deutsche Firma spendiert den Schwestern einen Treppenlift, will diesen auf eigene Kosten in den Klosterräumlichkeiten einbauen. „Den früheren hat man nach dem Zwangs-Auszug der Nonnen ja leider entfernt“, sagt Wirtenberger.
„Sound of Music“ in Goldenstein
Die wohl prominenteste Unterstützerin: Elisabeth von Trapp, eine der Letzten aus dem Stammbaum der berühmten Familie („The Sound of Music“) hat die Nonnen in ihrem neuen-alten Zuhause besucht. Sie möchte bald ein Benefizkonzert für die Ordensfrauen veranstalten.
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