Die betagten Ordensschwestern von Goldenstein mussten am Sonntag im besetzten Kloster vor den Toren Salzburgs auf einen Gottesdienst verzichten – weil sie Angst hatten, ihr altes-neues Zuhause zu verlassen.
Ein Sonntag ohne Messe? Eigentlich undenkbar für die betagten Nonnen von Goldenstein – und doch trat genau das jetzt ein!
Wie berichtet, besetzen die drei betagten Ordensfrauen seit mittlerweile fünf Tagen ihr früheres Kloster in Elsbethen. Sie zogen gegen den Willen ihrer geistlichen Obrigkeit von einem Altersheim zurück nach Goldenstein. „Wir wollen die Räumlichkeiten derzeit nicht verlassen. Wer weiß, ob wir sonst wieder hereinkommen“, sagt Schwester Bernadette.
Der Pfarrer kam nicht ins Kloster
Der Besuch einer Messfeier war damit für die Nonnen am gestrigen Sonntag keine Option. Die Türen zur Kapelle des Klosters waren verschlossen. Weggefährten der Nonnen hätten eigentlich einen Priester organisiert, der zusammen mit den Ordensfrauen in ihrem Zimmer die Eucharistie gefeiert hätte. Doch daraus wurde nichts, die Gründe für die Absage sind unklar. „Wir nehmen das jetzt in Kauf, dafür sind wir wieder zu Hause“, sagte Schwester Bernadette.
Zur Erinnerung: Auf Geheiß des Vatikans vermachten die drei Nonnen das Elsbethener Kloster im Jahr 2022 je zur Hälfte der Erzdiözese Salzburg und dem Stift Reichersberg. Gemäß dem Übergabevertrag gingen die Ordensfrauen davon aus, dass sie ihren Lebensabend in Goldenstein verbringen dürfen. Ein Trugschluss: Gegen ihren Willen landeten die Frauen in einem Altersheim. Am vergangenen Donnerstag verließen die Nonnen auf eigene Faust die Seniorenresidenz und besetzen seither das Kloster.
Ihr geistlicher Oberer Propst Markus Grasl appellierte bislang erfolglos, dass die Damen zurück in die Seniorenresidenz kehren sollen.
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