Die dritte Spur der A9 zwischen Graz und Wildon wird geplant und geprüft. Das hat Verkehrsminister Peter Hanke am Samstag bekanntgegeben. Erste Reaktionen aus der Steiermark von SPÖ und FPÖ sind durchaus positiv. Die Grünen kritisieren die SPÖ und ihren „Betonminister“.
Dichter Verkehr herrscht seit Jahren auf der A 9 südlich von Graz. 2021 stoppte Grünen-Ministerin Leonore Gewessler Pläne zum Bau einer dritten Spur zwischen Graz und Wildon. Nach der Lobau-Wende kippt Verkehrsminister Peter Hanke (SPÖ) nun auch diesen Plan der Vorgängerregierung: „Ohne gezielte Maßnahmen drohen verstärkte Staus und Ausweichverkehr in die Ortschaften. Das können wir nicht akzeptieren“, erklärt er seinen Schritt. Aktuell befindet sich das Projekt aber erst in einer frühen Planungsphase. Die Kosten deckt die Asfinag.
Die steirische Politik reagiert auf die Entscheidung aus Wien mit Freude: „Wir fordern schon lange die dritte A9-Spur, dass es nun durch den Einsatz eines SPÖ-Ministers, Peter Hanke, zur Umsetzung kommt, freut mich enorm“, jubelt der Chef der Sozialdemokraten, Max Lercher. „Der Ausbau der A9 ist eines der wichtigsten Infrastruktur-Projekte in der Steiermark und wird unserem gesamten Standort sowie der regionalen Wirtschaft einen dringend benötigten Schub geben.“
„Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist das ein wichtiges Signal für den Wirtschafts- und Industriestandort Graz“, sagt auch SPÖ-Graz-Chefin Doris Kampus.
Kunasek: „Verkehrsideologische Geisterfahrt gestoppt“
Landeshauptmann Mario Kunasek (FPÖ) sieht in der Entscheidung auch die Konsequenzen von Druck in Wien und seiner Gespräche mit Hanke. „Wir haben im Rahmen unserer Regierungsklausur im Frühjahr in Seggauberg einen Forderungskatalog von sieben weiß-grünen Leitprojekten an die Bundesregierung in Wien geschickt. Ein Punkt daraus war der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur. Mit der nun angekündigten Einleitung der Planungen für den Ausbau der A9 im Süden von Graz wird ein weiterer Schritt in der Umsetzung unseres Regierungsprogramms gesetzt.“
Kritik übt der steirische FPÖ-Chef einmal mehr an Leonore Gewessler. „Ich bedanke mich bei Bundesminister Peter Hanke für seinen raschen Spurwechsel nach der verfehlten Verkehrspolitik seiner Vorgängerin. Die verkehrsideologische Geisterfahrt der Steirerin Leonore Gewessler ist damit gestoppt.“
Das sorgt nicht nur für mehr Sicherheit auf den Ortsdurchfahrten, sondern auch für eine deutliche Reduktion der Lärmbelastung für die Bevölkerung entlang der Bundesstraßen.
Joachim Schnabel, ÖVP
Bild: Radspieler Jürgen
ÖVP: Druck hat sich ausgezahlt
Aus der ÖVP meldete sich Joachim Schnabel zu Wort – er ist Verkehrssprecher im Nationalrat und Bürgermeister im südsteirischen Lang. „Unser Druck und die Verhandlungen dieser Wochen zeigen Wirkung: Für den Süden von Graz bedeutet dieser Infrastrukturaufbau wirtschaftlichen Aufschwung, Sicherheit in den Gemeinden und Entlastung für die Pendlerinnen und Pendler.“
Landeshauptmann-Stellvertreterin Manuela Khom mahnt, jetzt zügig zu arbeiten. „Nun gilt es, keine weitere Zeit für die Steiermark zu verlieren und den Ausbau rasch auf den Weg zu bringen.“
Grüne kritisieren „Betonminister“
Kritik kommt wenig überraschend von den Grünen. „Für eine dritte Autobahnspur, die frühestens in vielen Jahren fertig wäre, ist plötzlich Geld da – aber nicht für die Teuerungsbekämpfung, nicht für dringend nötige Bahnausbauten und nicht für das Soziale“, sagt Grünen-Klubobfrau Sandra Krautwaschl.
„Mit dieser Politik beweisen die SPÖ und ihr Betonminister einmal mehr, dass sie weiter in alten Mustern denkt und Milliarden lieber in Beton vergräbt, statt den Menschen, die heute schon im Stau stecken oder vom Ausweichverkehr betroffen sind, zu helfen. Verkehrsexpert:innen und Grüne haben längst Sofortmaßnahmen auf den Tisch gelegt – doch die ignoriert Hanke vollkommen.“
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