Syrien-Konferenz
Bürgerkriegslager einigen sich auf Hilfen für Homs
Brahimi verkündete am Sonntag in Genf, dass es bei den Gesprächen über das Schicksal gefangener Regierungsgegner erste Fortschritte gebe. Drei Jahre nach Ausbruch der Gewalt im Land hatten die syrische Regierung und Oppositionsvertreter am Wochenende erstmals direkt miteinander verhandelt. Nach einer Eröffnungssitzung in eisiger Atmosphäre stritten die Delegationen beider Seiten auch über Hilfslieferungen für hungernde Menschen in der von Regierungstruppen belagerten Stadt Homs.
Die Regierung habe die Gegenseite aufgefordert, ihr eine Liste mit den Namen von Oppositionellen zu geben, die sich landesweit in der Gewalt der regimetreuen bewaffneten Gruppen befänden.
Die Vertreter der verfeindeten Bürgerkriegsparteien saßen bei den Verhandlungen in einem Raum, aber an getrennten Tischen. Die Delegierten richteten das Wort immer nur an UN-Vermittler Brahimi, der zu einer Art Pendeldiplomatie auf engstem Raum gezwungen war. Brahimi warb um Verständnis für die langsamen Fortschritte seiner Verhandlungsbemühungen. Ein überhastetes Vorgehen bringe nur Schaden. "Man kann eine Stunde Zeit gewinnen und zugleich eine Woche verlieren", sage Brahimi am Sonntagabend.
Die Friedensgespräche hatten am Freitag begonnen. Deren Ziel ist ein Ende des knapp dreijährigen Bürgerkrieges, der zum Tod von bisher mehr als 130.000 Menschen führte. Darüber hinaus soll die Opposition an einer Übergangsregierung beteiligt werden. Dagegen hat die Delegation von Präsident Bashar al-Assad mehrfach Vorbehalte geäußert.
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