"Hilfe für Betriebe"

Wirtschaftskammer öffnet Fonds für Demo-Schäden

Österreich
26.01.2014 12:54
Die Wirtschaftskammer Wien aktiviert nach Ausschreitungen rund um den Akademikerball einen Notlagenfonds, um für entstandene Schäden der Betriebe einzuspringen. "Das ist eine nicht alltägliche Maßnahme", sagte ein Sprecher am Sonntag. Grundsätzlich sei der Fonds unbegrenzt - zuerst müssten aber die Schäden genau erhoben werden. Und man müsse sich auch anschauen, was von Versicherungen gedeckt wird.

"Die Betriebe brauchen rasch Hilfe, um wieder den regulären Betrieb aufnehmen zu können", sagt die Wiener WK-Präsidentin Brigitte Jank von der ÖVP in einer Aussendung. Am Montag werde die Kammer mit allen betroffenen Unternehmern Kontakt aufnehmen. Jank selbst werde mit ihrer Parteikollegin, Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, und Polizeipräsident Gerhard Pürstl in Gespräche treten, da es dringend eine Lösung brauche, "um solche Ausschreitungen künftig zu verhindern", so Jank.

Sie habe am die betroffenen Unternehmer in der Wiener City besucht und sei "bestürzt über die Spur der Verwüstung". Besonders betroffen seien Geschäfte und Gastronomiebetriebe am Graben, in der Bognergasse, Wipplingerstraße und rund um den Stephansplatz gewesen. "Es ist absolut unerträglich, dass gewalttätige Vandalen marodierend durch die Stadt ziehen und Passanten, Kunden und Wirtschaftstreibende in Angst und Schrecken versetzen", so Jank.

NGOs um Differenzierung bemüht
Unterdessen bemühen sich Vertreter von NGOs um Differenzierung. Alexander Pollak von "SOS Mitmensch": "Ich bin froh, dass wir in einer Zeit leben, in der es sehr viele Menschen als Provokation und Schande empfinden, wenn eine von Rechtsextremen zur Vernetzung benutzte Ballveranstaltung in den Räumen der Republik stattfindet, aber niemand hat das Recht, diesen Umstand für Randale zu missbrauchen", erklärte er in einer Aussendung.

"Das, was sich rund um den Stephansplatz abgespielt hat, ist scharf zu verurteilen." Viele Tausend friedliche Demonstranten, darunter auch Holocaust-Überlebende, würden dadurch zu Unrecht in Misskredit gebracht. Deutliche Kritik übte er am Vorgehen der Polizei, er sprach von einem "eskalativen Schuss nach hinten".

Auch Niki Kunrath vom Bündnis "Jetzt Zeichen setzen!" kritisierte die großräumige Platzsperre als Fehlentscheidung. Es sei zudem ein "Wahnsinn", dass es zu einem solchen Polizeieinsatz für gerade einmal 400 Ballbesucher gekommen sei. Bei der FPÖ wies man diese geringe Zahl als "Unfug" zurück. Es seien zwischen 1.500 und 2.000 gewesen, so ein Sprecher.

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