Anwohner von LA sauer

Toiletten-Plan um 850.000 Euro sorgt für Wirbel

Ausland
26.09.2025 14:28

Runyon Canyon Park, einst ein idyllisches Wanderparadies nur für Einheimische mit freiem Blick auf die Lichter Hollywoods, erlebt seit Jahrzehnten einen Besucheransturm. Was fehlt, ist eine Toilette in der Nähe. Bald soll sich das ändern – doch die geplanten 1-Million-Dollar (ca. 850.000 Euro) dafür sorgen bereits jetzt für heftige Diskussionen.

Bis zum kommenden Sommer soll die Sanitäranlage fertiggestellt werden, wie die „Los Angeles Times“ berichtete. Trotz der formellen Genehmigung des Projekts im vergangenen Jahr – nach langwierigen Diskussionen, Umfragen und öffentlichen Anhörungen – stößt das Vorhaben auf Kritik in der Nachbarschaft.

Hohe Kosten, unangenehme Gerüche
Anwohner der Hollywood Hills äußern Bedenken wegen des hohen Preises und möglicher negativer Folgen. Die Gruppe „Runyon Canyon Guardians“ forderte die Stadt auf, das Projekt zu stoppen und bezeichnete es als „fiskalisch unverantwortlich“ und als Gefahr für die öffentliche Sicherheit.

Anastasia Mann, Präsidentin des Hollywood Hills West Neighborhood Council, erklärte gegenüber der „LA Times“, dass viele Anwohner befürchten, die dauerhaften Toiletten könnten unangenehme Gerüche verbreiten, Obdachlose anziehen, die Besucherzahlen weiter erhöhen und somit das Risiko von Kriminalität, Bränden – ein kürzliches Problem im Park – sowie ökologischen Belastungen auf 65 Hektar erhöhen.

Anwohner von Stadt übergangen?
Laut Mann haben sich die Anwohner über Jahre hinweg dafür eingesetzt, den Park vor Überkommerzialisierung zu schützen. Frühere Umfragen des Nachbarschaftsrats zeigten eine deutliche Mehrheit gegen Toiletten. „Grundsätzlich war jeder lange Zeit gegen Toiletten“, so Mann. Dennoch habe die Stadt im Laufe der Zeit wachsende Unterstützung von Anwohnern und Besuchern aus der gesamten Stadt festgestellt und das Projekt im Dezember genehmigt.

Stadt kontert bei Finanzierung
Die Stadtverwaltung bleibt trotz der erneuten Kritik bei ihrem Plan. Ein Sprecher von Bürgermeisterin Karen Bass erklärte: „Das Department of Recreation and Parks hat seit Jahren Anfragen von Wanderern und Parkbesuchern erhalten, Toiletten im Runyon Canyon Park einzurichten. Die Stadt Los Angeles setzt sich dafür ein, dass alle Parks sicher, sauber, zugänglich und für Angelenos sowie Besucher gleichermaßen angenehm sind.“

Bass’ Büro betonte, dass das Projekt vom Board of Recreation and Parks Commissioners nach umfassender Öffentlichkeitsarbeit genehmigt wurde und nicht aus dem allgemeinen Fonds des Parkamts finanziert wird. Das Budget von 961.125 US-Dollar stammt aus Parkgebühren und Mitteln für aufgeschobene Wartung.

„Bei so vielen Besuchern braucht man Toiletten“
Mann erklärte, die Sorge um das Toilettenprojekt sei zunächst abgeflaut, sei aber mit dem Fortschreiten des Projekts wieder aufgelebt. Kritiker ärgern sich zudem darüber, dass die neuen Toiletten nicht am Standort der bisherigen provisorischen Toiletten am Muholland Drive errichtet werden, sondern am Fuller Avenue Eingang. Angesichts der Haushaltsengpässe der Stadt erscheint das Projekt vielen übertrieben.

Trotz mancher Bedenken befürworten einige Anwohner das Projekt. Don Andres, Präsident der „Friends of Runyon Canyon Foundation“, die Mittel für den Park sammelt, sagte gegenüber der „Los Angeles Times“: „Bei so vielen Besuchern braucht man Toiletten – sonst wissen Sie, was passiert. Es geht darum, den Park zu erhalten und den Nutzern Würde zu bieten.“

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