Tiefrote Zahlen für die Schwarzen bei der Gemeinderatswahl in Vösendorf. Nun muss eine Koalition regieren. ÖVP und SPÖ – und damit zwei Parteien, die Verluste eingefahren haben – stellen den Führungsanspruch ...
Die zweite Gemeinderatswahl in 16 Monaten stand gestern in Vösendorf im Bezirk Mödling auf dem Programm. Notwendig gemacht hatte den Urnengang der Rücktritt von Ex-Bürgermeister Hannes Koza.
Die politischen Turbulenzen begannen 2024 als es Streit um private Anwaltskosten gab, die Koza über die Gemeindekasse abgerechnet haben soll. Die juristische Aufarbeitung des Falles endete mit einer Diversion.
Dann zettelte Koza eine Neuwahl an, welche die Volkspartei gewann. Danach erfand Koza einen Prügelangriff. Anfang des heurigen Jahres trat der Ortschef zurück. Vizebürgermeisterin Birgit Petross (ÖVP) sollte weiterregieren, doch die Opposition erzwang Neuwahlen. Sieben Listen kämpften bis gestern um jede Stimme.
Volkspartei verliert 5 Sitze
Die ÖVP errang 2024 48,9 Prozent und sank jetzt auf 33,13 (12 Mandate)– und hat damit ihre absolute Mehrheit eingebüßt. Die SPÖ verlor ebenso, kam auf 28,11 Prozent (10 Mandate). Der dritte Platz ging an V2000, und zwar mit 18,98 % der Stimmen und damit 6 Mandaten. Die Freiheitlichen ziehen mit 3 Sitzen in den neuen Gemeinderat ein, Grüne und Neos mit jeweils einem Mandat. Nun wollen Petross (ÖVP) und SPÖ-Spitzenkandidatin Gabriele Scharrer mit den anderen Parteien über eine Koalition verhandeln.
Bürgermeisterin Birgit Petross am Wahlabend: „Vösendorf hat eine herausfordernde Zeit hinter sich. Aber gerade in schwierigen Zeiten ist es wichtig, nicht davonzulaufen, sondern Verantwortung zu übernehmen. Ich lade alle politischen Kräfte ein, die Herausforderungen der Zukunft gemeinsam anzupacken.“
SPÖ; „Absolute der ÖVP gebrochen“
Innerhalb der SPÖ, die im Vergleich zu 2024 rund 2,1 Prozent der Stimmen verloren hat, sieht man wenigstens ein Wahlziel erreicht: das Brechen der absoluten Mehrheit der Volkspartei. „Es ist nach turbulenten Jahren und Skandalen nun ein guter Grundstein für eine ruhigere und seriösere Politik in Vösendorf gelegt“, erklärte SPÖ-Landesparteichef Sven Hergovich. SPÖ-Spitzenkandidatin Gabriele Scharrer will jedenfalls regieren und meinte gegenüber ORF-NÖ: „Ich denke, das wird uns gelingen.“
Königsmacher wird wohl die Bürgerliste „V2000“ rund um Peter Meisinger, die mehr als zehn Prozent auf 18,98 % zugelegt hat und nun über sechs Sitze im Gemeinderat verfügt.
Die Wahlbeteiligung lag gestern in Vösendorf bei 55,7 Prozent.
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