Wohnungen statt Beete

Rollen bald die Bagger durch das Erdbeerland?

Landwirt Lukas Lehner fürchtet um seine Pachtflächen im Salzburger Stadtteil Aigen. Auf diesen können die Kunden selbst Erdbeeren pflücken. Allerdings stellt sich die Frage, wie lange noch, denn neue Wohnungspläne der Stadt Salzburg bedrohen das Grünland in Aigen.

„Wenn bebaut wird, können wir hier keine Erdbeeren mehr kultivieren“, zeigt sich Lukas Lehner geschockt über die angeblichen Pläne der Stadt, ausgerechnet anstelle seiner Erdbeerkulturen Wohnbau zu realisieren. Gehört habe er davon durch Anrainer und entsprechende Bürgerinitiativen.

Auf offizielle Statements der Grundbesitzer oder der Stadt Salzburg warten er und seine Geschwister im Familienbetrieb vergeblich: „Wir haben noch keine konkreten Informationen bekommen und wissen den Stand der Entwicklungen nicht.“ Dabei gilt es als gesichert, dass die Stadt schon erste Kaufangebote unterbreitet.

Betroffen davon ist die linke Seite der Aignerstraße in Richtung stadtauswärts – genau anstelle der Hochbeete, aus denen Kunden noch selbst pflücken.

Zwei Flächen gehören zu Lehners Beeren. Jene mit Erdbeeren in Hochbeeten könnte künftig ...
Zwei Flächen gehören zu Lehners Beeren. Jene mit Erdbeeren in Hochbeeten könnte künftig „zubetoniert“ werden.(Bild: Markus Tschepp)

„Wenn wir diese Flächen nicht mehr zur Verfügung hätten, wäre das für uns ein gravierender Einschnitt“, erklärt Lehner. „Ich weiß nicht, ob wir passende Ersatzflächen bekommen würden. Bekannterweise sind in der Region nicht übertrieben viele Grünflächen vorhanden.“

„Wir können nicht einfach irgendwohin wandern“
Zudem ließen sich die aufwendig konstruierten Hochbeete inklusive Bewässerung und Infrastruktur nicht ohne weiteres versetzen. „Wir können nicht einfach zehn Kilometer in irgendeine Richtung wandern“, so Lehner, der die im Volksmund noch immer als „Erdbeerland“ bekannten Flächen seit mehr als sieben Jahren gemeinsam mit seinen Geschwistern bewirtschaftet.

„Wir sind damals gefragt worden, ob wir die Kulturen hier weiterpflegen möchten“, sagt der Niederösterreicher, der mit seiner Familie bereits auf der Schranne Stammgast war. „Für uns war es ein spannender Schritt, die Flächen in Salzburg zu pachten und unsere Pläne zu realisieren.“ Neben den Erdbeeren werden weitere Früchte angeboten. Auch ein Kinderspielplatz und ein Maislabyrinth gehören mittlerweile zu den Fixpunkten.

Betreiber hoffen auf eine Fortsetzung nächstes Jahr 
„Die Anbindung ist natürlich auch sehr günstig gelegen. Es wäre sehr schade, wenn wir das nicht mehr betreiben könnten“, hofft Lehner auf eine Fortsetzung im kommenden Jahr. Zudem gebe es in Salzburg nicht viel Obstanbau – weder in der Stadt noch im Bundesland.

„Uns geht es in Summe wie den Gemeinden. Flächen sind nicht überproportional vorhanden und wir brauchen Ackerland. Der Kuchen wird kleiner“, sagt Lehner. 

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