Sonntag in Wolfsberg

Eine Bürgermeisterwahl im Schatten der Finanzen

Kärnten
10.09.2025 12:00

Sonntag wird in Wolfsberg der Nachfolger für den verstorbenen Stadtchef Hannes Primus gewählt. Drei Kandidaten treten an.

Von einer drohenden Zahlungsunfähigkeit will keiner der drei Wolfsberger Bürgermeisterkandidaten wissen, dass die Stadt knapp bei Kasse ist, bestreiten sie aber nicht. 

„Wir haben schon den Sparstift angesetzt“, betont der geschäftsführende Bürgermeister Alexander Radl (SPÖ). „Und das Budget 2026 steht auch schon vor der Tür.“ Das soll dann nach der Wahl angegangen werden. „Wir drehen jeden Euro mehrfach um, die Infrastruktur darf aber nicht kaputtgespart werden“, plädiert ÖVP-Kandidat Josef Steinkellner, während Reinhart Stückler, Kandidat der Grünen, die Landesregierung in der Verantwortung sieht: „Die Spielregeln für die Gemeinden am Land müssen sich ändern.“

Mögliche Gebührenerhöhungen
Auch Radl und Steinkellner verweisen auf die hohen Landesabgaben. Wenn es um mehr Einnahmen geht, wollen alle mit Bedacht vorgehen. „Es gibt in manchen Bereichen schon eine Gebührenerhöhung über die nächsten drei Jahre, an dieser Schraube sollten wir nicht zu sehr drehen“, betont Radl.

Handlungsspielraum bestehe bei den Parkgebühren: „Die erste Gratis-Stunde muss bleiben, aber man könnte ab der zweiten Stunde zwei statt eines Euros verlangen.“ Auch Steinkellner will nicht an der Gratis-Stunde rütteln. „Das ist eine Art Wirtschaftsförderung. Man könnte aber die Zone erweitern oder eine Zweite einrichten.“ Anders sieht dies Stückler: „Die Gratis-Zeit sollte halbiert werden. Parkplätze sind wertvolle Flächen, könnten anders genutzt werden.“

Daten & Fakten

  • Knapp 20.000 Wolfsberger schreiten am Sonntag, dem 14.09., zur Urne, um den Nachfolger für den im Mai verstorbenen Bürgermeister Hannes Primus zu wählen.
  • Für die SPÖ tritt Vizebürgermeister Alexander Radl, für die ÖVP Stadtrat Josef Steinkellner und für die Grünen Gemeinderat Reinhard Stückler an. Die FPÖ stellt keinen eigenen Kandidaten. 
  • Weil im Budget der Stadt Millionen fehlen, stand sogar eine Zahlungsunfähigkeit im Raum – die Gemeindeaufsicht empfahl Sparmaßnahmen.
  • Wenn kein Kandidat im ersten Wahlgang mehr als 50 Prozent der Stimmen erreicht, kommt es zur Stichwahl.

Trauriger Anlass für Wahl
Der Anlass für den vorzeitigen Gang zur Urne in Wolfsberg ist traurig. Im Mai war der beliebte Bürgermeister Hannes Primus (SPÖ) nach schwerer Krankheit im Alter von 48 Jahren verstorben. Er hatte sich 2021 mit 65,53 Prozent gegen vier Gegenkandidaten durchgesetzt. Was erwarten sich seine möglichen Nachfolger? Reinhard Stückler setzt sich ein „grüneres“ Wolfsberg zum Ziel, Josef Steinkellner erhofft sich „gut 25 Prozent“ und Alexander Radl will es ohne Stichwahl schaffen. So könnte jeder am Sonntag sein Ziel erreichen.

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