Tennis-Star Jannik Sinner führt das Teilnehmerfeld bei den Erste Bank Open in Wien im Oktober an. Turnierdirektor Herwig Straka verrät, wie der Coup zustande kam.
Die Ankündigung erfolgte nur wenige Stunden, nachdem Sinner im Finale der US Open in New York in vier Sätzen gegen Carlos Alcaraz verloren hatte. „Es ist ein sehr spezielles Turnier“, sagte Sinner, der das Turnier in der Stadthalle 2023 gewonnen hatte, in einer Videobotschaft.
„Mir tut es sehr leid, dass ich heute nicht bei euch sein kann, aber ich freue mich, euch mitzuteilen, dass ich wieder im Oktober in der Stadthalle aufschlagen kann“, erklärte Sinner. „Mir gefällt die Stadt und logischerweise auch das Turnier. Ich habe sehr schöne Erinnerungen.“
So gelang der Sinner-Coup
Straka erzählte, er habe monatelang daran gearbeitet, die aktuelle Nummer zwei der Welt zu verpflichten. Er kenne Sinner sehr gut, aber erst in der Vorwoche sei es dem Steirer gelungen, den Südtiroler zu überzeugen. Die Höhe des Antrittsgelds für Sinner würden nur er, der Spieler und sein Manager kennen. „Es kostet natürlich viel Geld, aber ich sehe es als Investition in die Zukunft.“
Erneut hochklassiges Feld
Mit Sinner, der die Stadthalle zum sechsten Mal beehren wird, werden zumindest sechs der aktuellen Top-Ten-Spieler beim ATP-500er-Turnier aufschlagen. Auch Alexander Zverev (GER/Nr. 3), Vorjahressieger Jack Draper (GBR/7), Alex de Minaur (AUS/8), Lorenzo Musetti (ITA/9) und Karen Chatschanow (RUS/10) gaben bereits ihre Zusage. Andrej Rublew (RUS/14), Tommy Paul (USA/15), Daniil Medwedew (RUS/18) und Frances Tiafoe (USA/29) sind weitere Attraktionen.
„Es ist nicht immer leicht, im Wettstreit mit anderen Turnieren dieses Feld zustande zu bekommen“, sagte Straka. Doch Wien habe sich über die Jahre ein gutes Standing erarbeitet. Über Sinner gehe aber fast nichts mehr drüber. Straka: „Es geheim zu halten, war nicht leicht. Von meinen Mitarbeitern habe ich nur zwei, drei etwas gesagt.“ Bei Sinners Überlegungen würde auch das Duell um die Nummer eins mit Alcaraz mitspielen. Der Spanier, so Straka, dürfte in der Wien-Woche (18. bis 26. Oktober) nicht spielen, das würde Sinner eine Chance eröffnen.
Nur noch Restkarten erhältlich
Sinner werde am Mittwoch, 22. Oktober, sein erstes Match in der Stadthalle bestreiten. Wer noch keine Tickets hat, sollte sich beeilen. „Von Donnerstag bis Sonntag sind wir schon mehr oder weniger voll, Freitag und Samstag gibt es gar nichts mehr“, sagte Straka. „Dienstag und Mittwoch sind wir jetzt etwa bei 7.000.“
Als Lokalmatadoren werden per Wildcard die beiden Steirer Sebastian Ofner und Filip Misolic dabei sein. „Für mich ist es natürlich immer ein Highlight, bei den Erste Bank Open zu spielen“, sagte Ofner, der aufgrund von Handgelenksproblemen derzeit pausiert. „Wien ist ein herausragendes Turnier, jedes Jahr unglaublich besetzt.“ Die Frage nach dem Turniersieger stellt sich für Ofner dieses Jahr nur theoretisch. „Er (Sinner; Anm.) braucht die Punkte, er wird voll fokussiert sein. Und ich glaube, dass im Moment außer Alcaraz keiner gegen ihn gewinnen kann.“
Marx Halle beherbergt auch Weltklasse-Rollstuhltennis
Mit der Marx Halle, die als neue zweite Match-Location dient, wird die Weiterentwicklung des Turniers fortgesetzt. Von den drei Tennisplätzen, die dort aufgelegt werden, werden zwei als Matchcourts und einer zu Trainingszwecken genutzt werden. Die Fans können den Stars dort ganz nahe kommen. An dem Standort im dritten Wiener Gemeindebezirk wird nicht nur das ATP-Turnier teilweise ausgetragen, sondern auch ein Rollstuhltennis-Event mit hochdekorierten Stars der Szene. Neben Österreichs Aushängeschild Nico Langmann haben sich auch Alfie Hewett (GBR/Nr. 2 der Weltrangliste), Martin De La Puente (ESP/3) oder Gordon Reid (GBR/5) angesagt.
Das Finale des Einladungsturniers wird in der Stadthalle stattfinden. „Für mich persönlich ist es ein Kindheitstraum, der in Erfüllung geht, ein großer Teil von dieser Tennis-Geschichte sein zu können“, sagte Langmann. „Das zeigt, wie weit dieses Turnier vordenkt und sich Inklusion ganz groß auf die Fahnen schreibt.“ Wiens Sport-Stadtrat Peter Hacker: „Die Marx Halle insgesamt wird ein richtiger Emotionenraum werden.“
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