Nach Sieg in Monza

Kehrtwende? Verstappen und Marko reden Klartext

Formel 1
08.09.2025 06:17

Nach dem Sieg von Max Verstappen in Monza ist die Stimmung bei Red Bull so gut wie schon länger nicht mehr. Der Niederländer hofft nun auf einen langfristigen Aufschwung. Ein wesentlicher Faktor dafür ist auch der neue Teamchef. Ist die Trendumkehr schon gelungen? 

Formel-1-Weltmeister Max Verstappen hat in Monza bewiesen, dass man ihn nicht abschreiben darf. In der Ferrari-Hochburg komplettierte der Niederländer einen Triumphzug und dominierte wie zu seinen besten Zeiten. „Diese Wiedergeburt – wir sind alle überglücklich“, sagte Motorsport-Konsulent Helmut Marko. Es war der erste Erfolg unter dem neuen Red-Bull-Teamchef Laurent Mekies, der den Fokus mehr auf technische Belange legt. Die WM ist für Verstappen laut Marko aber „dahin“.

Noch ist nicht ganz klar, ob die wiedergefundene Performance von Verstappens RB21 der Strecke in Monza und dem spezifischen Setup geschuldet war oder ob es im letzten Drittel der Saison noch zu einem Wechsel der Kräfteverhältnisse kommt. „Jetzt haben wir auch einen Monza-Heckflügel gehabt, das haben wir die letzten paar Jahre nicht gehabt“, nannte Verstappen, der am Samstag schon die Pole-Position herausgeholt hatte, einen Grund für seine Stärke im Autodromo Nazionale. Er sehe darüber hinaus aber Anhaltspunkte für eine allgemeine Trendumkehr.

One-Hit-Wonder oder mehr?
Noch vor einer Woche in Zandvoort war Verstappen laut eigener Aussage nicht in der Lage, um den Sieg mitzufahren. „Ich glaube, das ist natürlich noch immer ein bisschen abhängig von der Strecke, aber ich hoffe, dass wir jetzt näher dran sind und dass noch ein paar Strecken kommen, wo wir wieder eine Chance haben“, sagte der 27-Jährige. Er hoffe jedenfalls nicht, dass der Italien-Grand-Prix ein One-Hit-Wonder gewesen sei.

Helmut Marko
Helmut Marko(Bild: GEPA)

Marko äußerte eine optimistische Prognose: „Ich glaube, dass wir mit dem Speed, den wir heute gezeigt haben, bei nahezu allen Kursen – hoffentlich aus eigener Kraft – vorne mitmischen würden“, erklärte er auf ServusTV und analysierte die Hintergründe. „Es funktioniert dadurch, dass das ganze Team optimal zusammenarbeitet, dass die Fahrer auch in der Abstimmung eingebunden sind und dass wir das Potenzial jetzt optimal nutzen können“, sagte der Steirer. Er spielte damit auf den Teamchef-Wechsel Anfang Juli an, als Langzeit-Boss Christian Horner überraschend von heute auf morgen abgesetzt wurde.

Horner-Absetzung „die richtige Entscheidung“
Sein unprätentiöser Nachfolger, der Franzose Mekies, durfte im vierten Rennen am Kommandostand über seinen ersten Sieg als Teamchef jubeln. „Ich glaube, das war die richtige Entscheidung. In der Komplexität der Formel 1 ist ein Techniker an der Spitze wahrscheinlich die bessere Lösung, es ist dann alles mehr von der technischen Seite her aufgebaut“, betonte Marko.

Laurent Mekies
Laurent Mekies(Bild: AFP/APA/SIMON WOHLFAHRT)

94 Punkte liegt Verstappen derzeit hinter Oscar Piastri. Doch acht Mal stellt sich in der Formel 1 noch die Sonntagsfrage nach dem Grand-Prix-Sieger, dazu gibt es drei Sprints in Austin, Sao Paulo und Katar. Das ergibt 224 Punkte, die maximal zu holen sind. Allerdings auch für Piastri und Lando Norris – dass beide McLaren-Konkurrenten im Finish komplett auslassen, darf bezweifelt werden. „Die WM ist dahin, aber ein paar Siege wären noch schön“, brachte es Marko auf den Punkt.

WM-Leader Piastri demonstrierte Teamgeist
Am Sonntag war die Harmonie bei McLaren etwas gestört, nachdem Piastri wegen einer Teamorder Norris im Grand-Prix-Finish den zweiten Platz „schenken“ musste. Schuld war ein langsamer Boxenstopp von Norris, durch den der Australier die Position erst gewonnen hatte. Piastri gab sich danach aber als Teamplayer. „Es gab eindeutig triftige Gründe für den Wechsel zurück“, sagte er. „Lando war im Qualifying vor mir und auch während des gesamten Rennens vorne, das verstehe ich. Es gibt nur ein paar Dinge, die wir besprechen müssen.“

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