2:1 gewonnen, aber klar ausgeschieden: Für Sturm Graz bleiben die Tore der Champions League diese Saison versperrt. Nach einer über zwei Spiele gesehenen 2:6-Niederlage gegen den norwegischen Meister Bodø/Glimt gilt es für Österreichs Titelträger, mit der Europa League vorliebzunehmen. „Es ist ein weinendes Auge dabei, dass wir ausgeschieden sind, aber die Europa League ist ein sehr gutes Trostpflaster“, sagte Linksverteidiger Emir Karic nach dem Play-off-Rückspiel.
Im Klagenfurter Wörthersee Stadion gab es für die Steirer zwar wie vergangene Woche am Kunstrasen in Norwegen eine kalte Dusche. Der Führungstreffer durch Mathias Jørgensen (15.) blieb allerdings diesmal der einzige auf norwegischer Seite. Der in die Startelf gerückte Norweger Seedy Jatta (30.) und „Joker“ Tim Oermann (73.) bescherten den Gastgebern zumindest einen Achtungserfolg. Sturm-Trainer Jürgen Säumel sah eine „richtige Reaktion“ auf die 0:5-Schlappe im Hinspiel. „Es war ein ordentlicher Auftritt. Wir haben gezeigt, dass das in Norwegen nur ein Ausrutscher war“, betonte der Steirer im Sky-Interview.
Kiteishvili sah „positive Sachen“
Über beide Partien gesehen sei der Gegner besser gewesen, daher verdient aufgestiegen. Im Rückspiel habe sein Team in einem Duell auf Augenhöhe den Sieg eine Spur mehr gewollt und sei belohnt worden. Bei einem Kopfball von Jon Gorenc Stankovic (36.) und einem Abstauber-Schuss von William Böving (68.) verhinderte nur die Stange weitere Treffer. „Es waren heute positive Sachen dabei, ein gutes Beispiel, dass wir als Team wachsen können“, meinte Offensivspieler Otar Kiteishvili.
Das ist auch wichtig für die anstehenden Aufgaben in der Liga, wo am Samstag im Grazer Derby beim GAK der dritte Sieg im vierten Spiel eingefahren werden soll. „Hängende Köpfe hatten wir nach dem Mittwochspiel, heute gar nicht. Für einen Sieg gegen einen Champions-League-Teilnehmer muss man sich nicht schämen, der war wichtig für das Selbstvertrauen“, erläuterte Karic. Und Säumel fügte hinzu: „Die Zuschauer haben uns schon eingestimmt auf das Derby, wir wissen, wie wichtig es ist und wollen es unbedingt gewinnen.“
Auf europäischer Ebene geht es am 24. oder 25. September im ersten von acht Spielen in der Ligaphase der Europa League weiter. Die Gegner werden am Freitag (13 Uhr/live im sportkrone.at-Ticker) bei der Auslosung in Monaco bekannt. „Wir freuen uns mit ein bisschen Abstand auf die Europa League. Ich glaube, dass wir da ganz gut aufgehoben sind. Da wollen wir eine richtig gute Figur abgeben“, sagte Säumel. Auch Michael Parensen hofft auf „zweithöchster“ Ebene auf erfolgreiche Auftritte. „Wir haben da mit Sicherheit größere Chancen, unsere Punkte zu holen, unser Spiel durchzuziehen“, meinte der Sport-Geschäftsführer.
Grazer vor Zugängen auf Transfererlöse angewiesen
Konfrontiert wurde dieser nach der verpassten Champions League mit Kritik an der Transferpolitik. Ob man früher aktiv werden hätte sollen, sei eine spekulative Sache. „Fakt ist, dass wir gewisse Voraussetzungen haben. Um in der Spitze etwas zu machen, sind wir auf Transfererlöse angewiesen. Da tritt niemand auf die Bremse, sondern das ist die Basis, die wir bei Sturm Graz haben“, erläuterte der Deutsche. Bis zum Transferschluss könne „noch einiges“ passieren. Das auch auf der Abgangsseite.
Der Wechsel von Max Johnston zu Derby County steht kurz vor dem Abschluss, zudem könnte auch für William Böving bald ein neues Abenteuer beginnen. „Dass wir ihn möglicherweise abgeben werden, das ist Fakt. Er ist ein Spieler, wo der Vertrag ausläuft. Sturm geht den Weg und entwickelt Spieler, gibt sie dann auch ab – möglichst nicht ablösefrei. Stand heute kann ich nicht mehr dazu sagen“, gab Parensen Einblick. Auf der Zugangsseite sei es aktuell „nicht zwangsläufig ein Muss“, etwas zu machen. „Ich bin überzeugt, dass wir für die Liga eine gute Qualität in der ersten Elf haben“, betonte Sturms Sportchef.
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