Die Pleiteserie in Tirol geht weiter: Diesmal betrifft es ein Start-up-Unternehmen, das sich ausgerechnet das Thema „Sparen“ auf die Fahnen geheftet hat. Der Insolvenzantrag wurde von der Schuldnerin selbst bei Gericht eingebracht, berichtete der Kreditschutzverband von 1870.
„Der KSV1870 gelangte in Kenntnis, dass die Firma Monkee GmbH mit Sitz in 6063 Rum einen Antrag auf Eröffnung eines Konkursverfahrens am Landesgericht Innsbruck eingebracht hat“, hieß es am Freitag.
Mit App zum Sparen animieren
Die Schuldnerin sei ein „klassisches Start-up-Unternehmen. Sie habe eine Applikation entwickelt, „welche ihre Nutzer zum Sparen animieren sollte. Das Unternehmen versuchte durch ein Anreizsystem eine Gegenbewegung zum allgemein vorherrschenden Trend ,buy now, pay later‘ zu setzen“, so der KSV.
Auf der Web-Seite wirbt die Firma mit Slogans wie „Sparen neu gedacht! Spar- und Cashback App in einem“ oder „Sparen kann so einfach sein“. Der KSV1870 listet in seiner Mitteilung zudem elf Gesellschafter auf.
Es gab zwar stetig wachsende Nutzerzahlen, letztlich war die Monkee GmbH aber nicht in der Lage, ein nachhaltiges Geschäftsmodell zu etablieren, wodurch die laufenden Kosten infolge auch nicht gedeckt werden konnten.
KSV1870
Antrag selbst bei Gericht eingebracht
Der Insolvenzantrag sei von der Schuldnerin selbst bei Gericht eingebracht worden. „Zu den Insolvenzgründen wird ausgeführt, dass die Monetarisierung dieses Unternehmens im Wesentlichen über Provisionen aus Cashback-Transaktionen sowie über Kooperationen mit Partnerunternehmen erfolgen sollte. Es gab zwar stetig wachsende Nutzerzahlen, letztlich war die Monkee GmbH aber nicht in der Lage, ein nachhaltiges Geschäftsmodell zu etablieren, wodurch die laufenden Kosten infolge auch nicht gedeckt werden konnten“, informierte der Kreditschutzverband weiter.
Derzeit gebe es noch keine Stellungnahme der Geschäftsleitung zur Frage, ob man eine Sanierung der Monkee GmbH anstrebt.
„Weg in die Insolvenz unausweichlich“
Klaus Schaller, Leiter des KSV1870, berichtet abschließend: „Die Idee zur Programmierung einer Applikation, die insbesondere junge Menschen anleiten soll, ihren Konsum weniger auf Pump, als vielmehr auf vorheriges Ansparen zu stützen, ist bemerkenswert. Die Monkee GmbH zeigte in der Vergangenheit auch Engagement in der allgemeinen Finanzbildung, indem etwa ein Kinderbuch zur Geschichte des Geldes aufgelegt wurde. Es ist nicht gelungen, diese Geschäftsfelder auch wirtschaftlich erfolgreich zu gestalten. Neue Investoren konnten von der Geschäftsführung nicht gewonnen werden – damit war der Weg in die Insolvenz unausweichlich.“
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