Intrigante Liebschaft

Weibsteufel, blutleeres Mandl, gefährliche Erotik

Kärnten
16.08.2025 14:02

Drei namenlose Figuren, starke Bedürfnisse wie das Streben nach Besitz und der Kinderwunsch, taktisch eingesetzte Erotik und nicht mehr zu kontrollierende Gefühle: „Der Weibsteufel“ zieht seit über 100 Jahren in seinen Bann - bald bei Hochosterwitz. Was den Autor Karl Schönherr mit Friesach verband.

In Städten wie Innsbruck, Kufstein, Lienz, Graz... sind nach ihm Plätze und Gassen benannt, auch in Friesach gibt es eine Karl-Schönherr-Straße, denn in der Burgenstadt hatte der Arzt, der später ein berühmter Schriftsteller wurde, ein Praktikum absolviert. 

Der Tiroler Karl Schönherr studierte zunächst Germanistik und Philologie, promovierte aber in Medizin. 1890 und 1891 absolvierte er in der Apotheke am Hauptplatz von Friesach ein Praktikum. Eine Tafel am Gebäude erinnert an den berühmten Mann, der nicht als Arzt – er hatte eine eigene Ordination in Wien -, sondern als Schriftsteller bekannt wurde. Zunächst schrieb er Gedichte in Tiroler Mundart, Erzählungen und Novellen, dann Bühnenstücke wie  „Glaube und Heimat. Die Tragödie eines Volkes“ (1910), das die Vertreibung der Protestanten aus dem Zillertal schilderte - dafür wurde Schönherr mit dem Grillparzer-Preis ausgezeichnet.

Einst verboten, immer noch berühmt
1914 verfasste er den „Weibsteufel“. „Der Mann. Sein Weib. Ein junger Grenzjäger. Schauplatz: Eine Stube“, schreibt Karl Schönherr am Beginn seines berühmtesten Stückes. „Ein Stück, das die gängigen Wertvorstellungen der maskulinen Welt auf den Kopf stellt. Die katholische Kirche veranlasste 1918 in Bayern beim König die Absetzung des Stückes, das heute zu den meistgespielten Werken im süddeutschen Raum zählt“, so die Kulturmarktlücke, welche die Dreiecksgeschichte ab 22. August im Pflegerhauskeller bei Hochosterwitz spielt.

Wovon der „Weibsteufel“ erzählt
Ein Ehepaar lebt in einer Hütte in den Bergen - nahe an der Grenze. Die beiden leben vom Schmuggeln. Als sich ein Grenzjäger, also ein Gendarm, ums Haus schleicht, will der Mann will, dass seine Frau den Uniformierten ablenkt. Sie aber stellt sich bald mit dem jungen, feschen Mann ein gemeinsames Leben samt dem bisher verwehten Kind vor. Als der Grenzgänger einen Rückzieher macht, hetzt die Frau die Männer gegeneinander auf.

Der Weibsteufel im Pflegerhauskeller

Das Drei-Personen-Stück feiert im Pflegerhauskeller der Burg Hochosterwitz am 22. August Premiere. Gespielt wird auch am 23., 29. und 30. August sowie am 5. und 6. September; jeweils ab 20 Uhr. Karten sind rar – bei Ö-Ticket auch online https://www.oeticket.com/search/?affiliate=B38&searchterm=weibsteufel

In der Inszenierung von Herbert Marktl spielen Helmut Wachernig (Ehemann, das blutleere Mandl), Carina Ruppitsch (Ehefrau, der Weibsteufel) und Philipp Bürger (Grenzgänger).

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt