Traurige Bilanz

Realer Spritverbrauch von Diesel-Pkw kaum gesunken

Vorarlberg
16.07.2025 13:55

30 Jahre nach dem Versprechen des 3-Liter-Autos, ist der reale Verbrauch der Benzin- und Diesel-Pkw noch immer mehr als doppelt so hoch. Der Verbrauch der Benzin-Pkw von Vorarlbergs Haushalten ist nach Angaben des VCÖ in den vergangenen 20 Jahren um nur 1,3 Liter pro 100 Kilometer gesunken, der Verbrauch der Diesel-Pkw überhaupt um nur 0,3 Liter.

Die rund 84.000 Diesel-Pkw der Vorarlberger Haushalte verbrauchten im Vorjahr im Schnitt 6,5 Liter pro 100 Kilometer, verweisen die Experten des VCÖ auf Daten der Statistik Austria. Die 93.500 Benzin-Pkw der Vorarlberger Haushalte verbrennen im Schnitt 6,8 Liter pro 100 Kilometer – in beiden Fällen ist der Verbrauch also nur unwesentlich gesunken. „Anstatt daran zu arbeiten, dass das 3-Liter-Auto Standard wird, lösten die Hersteller den SUV-Boom aus“, stellt Michael Schwendinger vom VCÖ fest. Die Entwicklung zu schwereren, breiteren und PS-stärkeren Neuwagen mache die technologischen Fortschritte bei den Motoren wieder zunichte – und das komme der Bevölkerung, den Unternehmen und der Umwelt teuer und schade Österreich insgesamt. 

170.000 Tonnen weniger CO₂
Der VCÖ hat berechnet, was es den Auto-Haushalten im Ländle und der Umwelt brächte, wenn das bereits vor 30 Jahren versprochene 3-Liter-Auto heute der Standard wäre: Statt 69 Millionen Liter Diesel wären im Vorjahr nur 32 Millionen Liter in die Tanks der Fahrzeuge geflossen. Bei Benzin-Pkw wäre der Verbrauch von rund 56 Millionen Liter auf rund 25 Millionen Liter gesunken. Die Haushalte hätten sich damit Ausgaben in der Höhe von 108 Millionen Euro erspart. Und der CO₂-Ausstoß wäre um 170.000 Tonnen  reduziert worden.

„Die Reduktion des Spritverbrauchs ist eine zentrale Maßnahme, um einerseits die Haushalte finanziell zu entlasten und andererseits die Klimaziele leichter erreichen zu können. Zusätzlich wird damit sowohl die Luftverschmutzung als auch die Abhängigkeit von Erdölimporten deutlich verringert“, sieht VCÖ-Experte Michael Schwendinger die Politik gefordert, verstärkte Maßnahmen zur Reduktion des Spritverbrauchs umzusetzen.

Sprit-Spartipps

  • vorausschauend fahren, das ermöglicht, den Fuß frühzeitig vom Gaspedal zu nehmen
  • rasch in den nächsthöheren Gang schalten
  • Dachboxen möglichst vermeiden
  • kurze Strecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen

Auf EU-Ebene brauche es klarere Vorgaben für die Hersteller, um mehr sparsame Modelle auf den Markt zu bringen – das gelte auch für Elektroautos. Österreich könnte über die NoVA (Normverbrauchsabgabe) und bei der Firmenwagenbesteuerung gezielt Anreize setzen, damit beim Neuwagenkauf stärker auf den Spritverbrauch geachtet wird. Zudem könnte der Kraftstoffverbrauch durch niedrigeren Tempolimits auf Freilandstraßen und Autobahnen reduziert werden.

Nicht zuletzt können Autofahrer durch ihr Fahrverhalten den Spritverbrauch verringern. Der VCÖ empfiehlt, das Motto „Gleiten statt Rasen“ zu beherzigen, denn mit dem Tempo nimmt der Verbrauch zu. Wer beispielsweise auf der Autobahn mit 100 km/h statt 130 fährt, reduziert den Verbrauch im Schnitt um 23 Prozent.

Porträt von Vorarlberg-Krone
Vorarlberg-Krone
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