Laut einem Grillfleisch-Check der Umweltschutzorganisation WWF stammt jedes vierte beworbene Grillfleischprodukt in Österreich aus dem Ausland. In mehr als der Hälfte dieser Produkte seien Futtermittel ohne Umweltstandards aus Übersee enthalten. Besonders kritisch sieht die NGO den Einsatz von Soja, das häufig auf illegal gerodeten Flächen in Südamerika angebaut werde.
“Soja-Futtermittel aus Übersee verursachen massive Naturzerstörung: Artenreiche Lebensräume wie tropische Wälder und Savannen müssen riesigen Monokulturen weichen, in denen massenhaft Pestizide eingesetzt werden. Auch Fleischprodukte aus Österreich tragen dazu bei“, erklärt WWF-Experte Dominik Heizmann. In 75 Prozent der Grillfleischprodukte mit österreichischer Herkunftskennzeichnung sei der Einsatz von Übersee-Soja nicht ausgeschlossen.
Sojaanbau auch in Österreich möglich
Auch klima- und umweltschonende Alternativen auf Pflanzenbasis fänden sich kaum im Sonderangebot, obwohl das darin enthaltene Soja in Europa oder sogar in Österreich angebaut werde. Flugblätter seien voll mit Sonderrabatten auf Billigfleisch, statt pflanzliche Alternativen zu bewerben. Es brauche Anreize für eine pflanzenreiche und gesunde Ernährung, beispielsweise durch die Senkung der Mehrwertsteuer auf unverarbeitete Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte.
Für die Analyse hat WWF Österreich die Flugblätter der heimischen Supermarktketten Billa, Spar, Lidl, Penny und Hofer im Zeitraum vom 1. bis zum 21. Juni 2025 untersucht. Insgesamt wurden 386 Grillprodukte im Sonderangebot beworben, davon 362 tierische und 24 pflanzliche Grillfleisch-Alternativen.
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