Sorge um die Zukunft

Raaberbahn unter Spannung: Auf Suche nach Lösungen

Burgenland
06.07.2025 06:00

Zwischen dem österreichischen und dem ungarischen Eigentümer der Raaberbahn herrscht in wichtigen Punkten Uneinigkeit. Gleichzeitig mischt Viktor Orbáns Schwiegersohn im Geschäft kräftig mit. Die rot-weiß-rote Gewerkschaft sucht Lösungen und drängt auf die Absicherung des Standortes Wulkaprodersdorf.

Seit Monaten ist die Lage rund um die Raaberbahn unruhig, die Stimmung im Betrieb getrübt. Auslöser war der Verkauf der Anteile des österreichischen Bauunternehmens Strabag, die die Republik Ungarn übernommen hat.

Sorge um politische Intervention
Befürchtet wird, dass der Einfluss von Regierungschef Viktor Orbán auf die ungarische Betriebsführung extrem zunimmt. Eine große Sorge betrifft das Cargo-Geschäft. Der ungarische Logistikkonzern Waberer’s International will in diesem lukrativen Wirtschaftszweig noch mehr Fuß fassen und das Sagen haben. Die Fäden im Konzern zieht István Tiborcz, der Schwiegersohn Orbáns.

Direktes Gespräch gesucht
Zur Klärung offener Fragen fand auf Initiative der Gewerkschaft vida ein Gespräch mit der Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn AG, kurz GySEV, statt. Generaldirektor Szilárd Kövesdi und Stellvertreterin Katalin Riba saßen mit den rot-weiß-roten Vertretern an einem Tisch.

Im Gespräch zwischen der Gewerkschaft vida und der Führung der GySEV ging es um ein gutes ...
Im Gespräch zwischen der Gewerkschaft vida und der Führung der GySEV ging es um ein gutes Arbeitsklima.(Bild: vida)

Hintergrund ist das seit Längerem andauernde Spannungsverhältnis zwischen dem österreichischen und dem ungarischen Eigentümer – vor allem punkto Satzungsänderungen, Besitzverhältnisse und Führungsentscheidungen. Die Kommunikation zwischen den beiden Seiten verläuft großteils gerichtlich.

Vorerst keine negativen Folgen
„Wenngleich die Mitarbeiter in ihrer täglichen Arbeit eine gewisse Unsicherheit aufgrund der aktuellen Lage verspüren, so sind bislang keine negativen Auswirkungen auf die vom Unternehmen erbrachten Dienstleistungen erkennbar“, teilt vida-Landesvorsitzender Berend Tusch mit. Er sieht die Gewerkschaft als Vermittler: „Wir setzen auf den Dialog zwischen den politischen Entscheidungsträgern.“

Hoffen auf Stabilität
Laut Tusch müssen die zuständigen Ministerien beider Länder Verantwortung übernehmen und eine lösungsorientierte Kommunikationsbasis schaffen. Dem pflichtet vida-Landesgeschäftsführer Oliver Krumpeck voll bei: „Unser Ziel ist es, auf österreichischer Seite politischen Einfluss zu nehmen und konstruktive Gespräche mit der ungarischen Seite anzustoßen.“

Gefordert wird eine politische Einigung und die Absicherung des Standorts Wulkaprodersdorf. Tusch: „200 Beschäftigte der Raaberbahn AG erwarten zu Recht Stabilität, Transparenz und eine verlässliche Perspektive.“

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