Landesparteitag

Khom mit 98,6 Prozent zur neuen ÖVP-Chefin gewählt

Steiermark
05.07.2025 10:25

Jetzt ist es offiziell: Manuela Khom wurde am Landesparteitag am Schwarzl See zur neuen Landesparteiobfrau der ÖVP Steiermark gewählt. Letztlich erhielt die Murauerin 98,6 Prozent der Delegiertenstimmen.

Dort, wo sonst der nunmehrige Koalitionspartner FPÖ zu seinem traditionellen Neujahrstreffen lädt, soll also die Ära von Manuela Khom als Chefin der steirischen Volkspartei auch offiziell beginnen. Mit zünftiger Blasmusik wurden die 413 Delegierten und 611 Gäste Samstagvormittag vor der Premstätten Halle am Schwarzl See empfangen. Nach und nach trudelten die Granden der schwarzen Steiermark ein.

ÖVP-Alt-Landeshauptleute unter sich: Christopher Drexler, Hermann Schützenhöfer und Waltraud ...
ÖVP-Alt-Landeshauptleute unter sich: Christopher Drexler, Hermann Schützenhöfer und Waltraud Klasnic.(Bild: APA/ERWIN SCHERIAU)

So etwa die Alt-Landeshauptleute Waltraud Klasnic, Hermann Schützenhöfer und ein auffällig entspannter Christopher Drexler, Staatssekretärin Barbara Eibinger-Miedl, natürlich die Landesräte Karlheinz Kornhäusl, Simone Schmiedtbauer und Willibald Ehrenhöfer, Gemeindebund-Chef Erwin Dirnberger, WKO-Boss Josef Herk, LWK-Präsident Andreas Steinegger u.v.m. Kurz vor Beginn traf dann auch Bundeskanzler Christian Stocker in Premstätten ein.

Latte liegt hoch
Die große Bühne gehört aber natürlich Manuela Khom. Als sie im pinken Kleid und weißen Blazer die Halle kurz vor Beginn betrat, brandete erstmals Applaus auf. Kurz vor 13 Uhr soll die Murauerin dann zur neuen Landesparteivorsitzenden gewählt werden. Die Latte liegt durchaus hoch: Vorgänger Christopher Drexler erhielt 2022 stolze 98 Prozent der Stimmen.

Drexler gibt Enttäuschung zu
Mit Spannung wurde auch der Auftritt von eben Drexler, der als scheidender Landesobmann auf die Bühne trat, erwartet. Der nunmehrige zweite Landtagspräsident nahm ja nicht unbedingt freiwillig den Hut als ÖVP-Chef. „Manche haben mich schon enttäuscht“, machte er kein Hehl, um seine Gefühlslage zu den innerparteilichen Geschehnissen im Nachgang jenes für die steirischen Schwarzen so bitteren 24. November des Vorjahres.

Seiner Nachfolgerin wünschte er vor allem zwei Dinge: „Freunde, die sich auch in Zukunft als solche erweisen und alle mögliche Unterstützung und Loyalität.“ Bei seinem Abgang schnappte ihn Khom am Arm und bedankte sich auf ihre eben ganz eigene, erdige Art: „Er war, ist und bleibt ein Schwarzer – und das ist ein gutes Gefühl. Danke, dass du uns weiter begleitest, denn ohne dich wären wir nicht in der Landesregierung.“

Für Vorgänger Christopher Drexler gab‘s von Khom ein GAK-Fansackerl.
Für Vorgänger Christopher Drexler gab‘s von Khom ein GAK-Fansackerl.(Bild: APA/ERWIN SCHERIAU)

„Dein einziger Fehler“
Als Drexler einharkte und betonte, dass sein schwarzes Blut beim Sport aufhöre, weil er eben fußballtechnisch als GAK-Fan ein Roter ist, entgegnete Khom nur süffisant: „Ja, das ist auch dein einziger Fehler.“ Als Geschenk gab's für den ehemaligen Landeshauptmann aber dann doch ein rotes GAK-Fansackerl.

Kurz vor 12 Uhr begann dann bei schweißtreibenden Temperaturen in der Halle die eigentliche Rede von Khom, die davor, flankiert von Stocker und Drexler, Enkerl Valerie immer wieder auf ihrem Schoß sitzen ließ. Dabei ging sie natürlich auch auf die Koalition mit den Freiheitlichen ein. Auch parteiintern wird da den schwarzen Regierern ja immer wieder vorgeworfen, nur Anhängsel der Blauen zu sein. „Ja, auch mir gefallen nicht alle Entscheidungen – aber das ist ja umgekehrt genauso. Das macht eben eine Partnerschaft auf Augenhöhe aus. Und Opposition ist einfach nichts für die Volkspartei, wir wollen und können mitgestalten.“

Khom und das „Bäm“
Mit ihrer emotionalen und mit viel steirischem Charme und Witz vorgetragenen Rede erntete sie immer wieder spontanen Zwischenapplaus. „Wir als Volkspartei müssen auch für die Jugend wieder attraktiv werden, zu meiner Zeit hätte man wohl gesagt, sexy – heute sollen die Jungen sagen, ,ich bin bei der Volkspartei, bäm‘!“ 

Dann folgt doch noch eine klare Abgrenzung zum blauen Koalitionspartner: „Ich brauche keine Festung Österreich. Alle, die zu uns kommen wollen und hier auch arbeiten wollen, willkommen. Wenn wir zusperren, wird's Probleme geben – im Pflegebereich, im Krankenhaus, in der Gastronomie.“ 

„Ihr braucht's mich nicht zu mögen“
Den parteiinternen Kritikern richtete sie dann nur salopp aus: „Ihr braucht's mich nicht zu mögen, aber wir können miteinander arbeiten. Wir sind die steirische Volkspartei – wir werden hart arbeiten, für die Steiermark und dann für die Partei. Ich mit euch. Aber ihr müsst heute erstmals einmal mit mir gehen. Ich bin bereit zu kämpfen, aber dafür brauche ich euch – dann werden wir gemeinsam die Steiermark wieder schwarz machen.“ Am Ende gab's dafür minutenlange stehende Ovationen.

Kurz nach 13 Uhr war es dann amtlich: Mit 98,6 Prozent der Stimmen ist Manuela Khom nun auch offiziell Parteichefin der steirischen Volkspartei.

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