Kärnten ist derzeit auf der Sonnenseite, und von Unwettern wie im Rest Österreichs bislang noch verschont. Heute kann es da und dort allerdings auch hierzulande einmal „tuschen“. Im Laufe des Tages aktivierte das Land Kärnten allerdings erstmals den Hitzeschutzplan.
Quer durch das Bundesgebiet ist eine Gewitterfront gezogen und hat in der Steiermark – etwa auch im Großraum Graz -, in Salzburg, dort ebenfalls in der Landeshauptstadt, in Niederösterreich, aber auch Tirol für Unwetter gesorgt. Spektakulär auch die Auswirkungen in Vorarlberg, wo bei Dornbirn die Karrenseilbahn betroffen war.
Dort sorgte Sturm dafür, dass gleich beide Seile – das Trag- und das Zugseil – aus den Führungen sprangen und eine Notabschaltung erfolgte. Es wäre die letzte Fahrt gewesen, danach hätte man den Betrieb bis zum Abzug der beobachteten Gewitterzelle ohnehin einstellen wollen. Die folgende Bergung von 19 Insassen und einem Hund gestaltete sich dann spektakulär, weil die besetzte Kabine 80 Meter über Grund hing. Es dauerte sieben Stunden, ehe der Einsatz abgeschlossen werden konnte.
Welche Rechte Sie bei Hitzewelle haben
In Kärnten kann man sich derweil noch Gedanken über die zulässige Lockerheit von Kleidung in Büros machen; was übrigens weitgehend Chefsache ist. Die Arbeiterkammer macht darauf aufmerksam, dass es ein generelles „hitzefrei“ nicht gibt. Mit Ausnahme auf dem Bau, wenn das Thermometer mehr als drei Stunden lang über 32,5 Grad steigt und das Arbeiten auf Dächern oder Straßen unerträglich werden sollte – da kann es mit Widerhitze nämlich gleich einmal an die 50 Grad erreichen.
Erstmals: Hitzeschutzplan aktiviert
Die Landesregierung reagierte unterdessen auch: Am Mittwoch wurde erstmals in diesem Jahr die Warnstufe des Kärntner Hitzeschutzplans aktiviert. Rund 900 Einrichtungen – darunter Pflegeheime, Spitäler, Rettungsdienste und Kinderbetreuungseinrichtungen – wurden über empfohlene Sofortmaßnahmen informiert. Im Fokus stehen vor allem besonders gefährdete Gruppen wie ältere Menschen, Kinder und chronisch Kranke.
Gesundheitslandesrätin Beate Prettner warnt: „Die Belastung durch Hitze wird oft unterschätzt – dabei zeigen Studien klar, dass jeder zusätzliche Hitzetag das Risiko für gesundheitliche Komplikationen erhöht.“ Tropennächte seien für den Körper eine zusätzliche Herausforderung.
Neuer Schutzplan vorgestellt
Bereits Anfang Juni wurde in Villach der überarbeitete Kärntner Hitzeschutzplan präsentiert. Dieser orientiert sich am nationalen Rahmen, berücksichtigt aber auch regionale Besonderheiten. Neu sind etwa Informationsblätter für spezifische Zielgruppen – darunter pflegende Angehörige, Haustierbesitzer oder medizinisches Personal.
„Unser Ziel ist es, Wissen zu verbreiten und ein starkes Netzwerk gegen die Hitze aufzubauen“, so Prettner. Der Hitzeschutzplan und das laufende Warnsystem sollen dabei unterstützen.
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