Die Budgetkonsolidierung des Bundes hat, wie berichtet, Auswirkungen auf die Förderungen für die sechs anerkannten Volksgruppen Österreichs. Die SPÖ Burgenland fordert eine Rücknahme der geplanten Kürzungen.
Zu den anerkannten Volksgruppen zählen auch Kroaten, Ungarn und Roma im Burgenland. Laut SPÖ sinken die Förderungen des Bundes heuer um 189.000 Euro und nächstes Jahr sogar um 599.000 Euro. „Die Volksgruppen sind ein unverzichtbarer Bestandteil unserer kulturellen Identität“, betont SPÖ-Klubchef Roland Fürst. Vor allem kleine und lokale Initiativen wären von den Kürzungen betroffen. Im Burgenland würde man einen anderen Weg gehen und mit dem „Haus der Volksgruppen“ in Oberwart einen Meilenstein setzen. Im Landtag gibt es daher einen Dringlichkeitsantrag gegen die Einschnitte des Bundes.
Zweisprachige Schulen außerhalb der Wohnorte
„Wir fordern auch die Öffnung des Rechtsanspruchs auf zweisprachige Bildung für alle anerkannten Volksgruppen – unabhängig vom Wohnort“, ergänzt Landtagspräsidentin Astrid Eisenkopf. Viele Angehörige würden etwa in Wien leben. Zweisprachige Privatschulen sollen daher auch außerhalb der angestammten Gebiete gesetzlich ermöglicht und finanziell gestärkt werden.
Unterstützung von Grünen, Kritik von FPÖ und ÖVP
Mit dabei beim Antrag sind die Grünen: Laut Klubchef Wolfgang Spitzmüller wären Kürzungen ein „fatales Signal“. Eine „groteske Doppelmoral der SPÖ“ ortet hingegen FPÖ-Landesobmann Alexander Petschnig: „Im Bund kürzt man, im Land fordert man.“ ÖVP-Volksgruppensprecher Patrik Fazekas bezeichnete die SPÖ-Kritik als „scheinheilig“. Erst vor einigen Jahren sei die Förderung vom ÖVP-geführten Bundeskanzleramt verdoppelt worden.
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