Dachdecker im Einsatz
Für diesen Job muss man schwindelfrei sein!
Elf Dachdecker-Meisterinnen gibt es in Kärnten. Wie ihnen weibliche Intuition weiterhilft und was es sonst noch für diesen Job braucht.
Der Job der Dachdeckerin gehört zu den Mangelberufen in Kärnten. Und die Frauen sowie ihre männlichen Kollegen sollten einiges mitbringen: Sie müssen schwindelfrei sein und dürfen natürlich keine Höhenangst haben! Etwas Mut gehört wohl auch dazu.
Diese Eigenschaften treffen auf Seline zu – die junge Frau geht bei der Firma Mayerbrugger ihrem Job nach. Ein Unternehmen, das es seit 90 Jahren gibt. Sie bewegt sich sicher auf dem offenen Dachstuhl in der Landeshauptstadt: „Ich habe keine Angst“, sagt sie.
Die Fachberufsschule für Dachdeckerei ist in Spittal. Dachdeckerinnen führen übrigens auch Holzschindel-, Steinplatten-, Schilf- und Strohdeckungen durch. Durch Einhängen, Nageln, Klammern, Mörteln, Kleben und Verschrauben arbeiten Dachdecker mit verschiedenen Bedachungsprodukten. Und zusätzliche mechanische Befestigungen sorgen für Sturmsicherheit.
„In Kärnten gibt es insgesamt rund 160 Dachdeckerfirmen“, erzählt Innungsmeister Gottfried Gautsch aus St. Veit. „Wir haben sogar elf Dachdecker-Meisterinnen in unserem Bundesland.“ Viele übernehmen etwa die elterliche Firma.
Zum Beispiel Christiane Mitzner, sie führt in Villach einen Spengler- und Dachdeckerhandwerksbetrieb, der schon 125 Jahre alt ist. „Mich fasziniert an meiner Tätigkeit die Vielseitigkeit. HTL-Matura und die betriebswirtschaftliche Ausbildung dienen als Basis für mein Fachwissen. Als Frau in einer Männerdomäne profitiere ich zusätzlich von meiner weiblichen Intuition und meinem Einfühlungsvermögen. Und: Geht nicht, gibt’s bei mir nicht! Außerdem packe ich auch selbst gerne an“, erzählt Mitzner der „Krone“.
Sabine Schöffmann aus St. Veit verbringt bereits seit 1996 als Dachdeckerin ihr berufliches Leben in luftigen Höhen. Seit dem Jahr 2002 darf auch sie sich echte Spenglermeisterin nennen.
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