Mini-Sonderbudget

Kulturschaffende arbeiten am Bachmann-Jahr 2026

Kärnten
18.06.2025 20:02

„Im Widerspiel des Unmöglichen mit dem Möglichen erweitern wir unsere Möglichkeiten“, sagte Ingeborg Bachmann. Und das versucht nun auch die Stadt Klagenfurt: Mit der Zuversicht, dass es nächstes Jahr ein Budget geben wird, will der Stadtsenat Sondermittel für ein Ingeborg Bachmann-Jahr freigeben.

„Hätten wir das Wort, hätten wir die Sprache, wir bräuchten die Waffen nicht.“ Nicht nur dieser Gedanke Ingeborg Bachmann ist ewig gültig. „Malina“, „Undine geht“, „Das dreißigste Jahr“, „Die gestundete Zeit“, „Der gute Gott von Manhattan“... sind äußerst bekannte Werke der berühmten Schriftstellerin, auch Nicht-Leser kennen und zitieren ihren Satz „Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“. Und der deutschsprachige Raum blickt alljährlich im Juni/Juli in Ingeborg Bachmanns Geburtsstadt Klagenfurt, wo bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur in ihrem Namen die besten Texte ausgezeichnet werden. 

Mansardenzimmer im Bachmann-Haus in der Henselstraße Nummer 26 in Klagenfurt: Am 27. Juni wird ...
Mansardenzimmer im Bachmann-Haus in der Henselstraße Nummer 26 in Klagenfurt: Am 27. Juni wird es fürs Publikum eröffnet. Hier werden Leben und Werk der berühmten Schriftstellerin zugänglich gemacht(Bild: Kogler Christina Natascha)

Im kommenden Jahr würde Ingeborg Bachmann, die in Rom nach einem Brandunfall starb und nur 47 Jahre alt wurde, ihren 100. Geburtstag feiern. Ein guter Grund für den Klagenfurter Kulturstadtrat Franz Petritz, für die Geburtsstadt der großen Schriftstellerin ein Ingeborg Bachmann-Jahr auszurufen. Das gesamte Jahr 2026 über soll es hochwertige Veranstaltungen im Namen und im Zusammenhang mit Ingeborg Bachmann geben. 

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Hinter den 50.000 Euro steht der Stadtsenat. Es ist die Minimalvariante. Wir streben zudem Kooperationen an. Vom Programm her kann man auch über die Stadtgrenzen hinaus denken.

Franz Petritz, Kulturstadtrat in Klagenfurt

Alle Kulturschaffenden können sich einbringen
„Ob Theateraufführungen, Vertonungen von Bachmann-Gedichten, Literaturperformances oder Veranstaltungen aus dem Bereich Popkultur: Wir wollen mit Kulturschaffenden und Kulturvereinen, die sich 2026 Ingeborg Bachmann als Persönlichkeit oder ihrem Werk widmen, kooperieren und diese Veranstaltungen sollen entsprechend gefördert werden“, so Stadtrat Franz Petritz.

Kooperationen angedacht
In einer Sitzung des Klagenfurter Stadtsenates hat er bereits ein Sonderbudget von 50.000 Euro beantragt. „Es wurde einstimmig beschlossen“, freut sich Petritz. Denn selbstverständlich ist das in Klagenfurt derzeit nicht, gibt es doch heuer nicht einmal ein Budget. Solange die Zwölftelregelung gilt, können und dürfen keine freiwilligen, zusätzlichen Ausgaben genehmigt werden. Aber die Zuversicht ist groß, dass es nächstes Jahr wieder ein Budget gibt. Und 50.000 Euro sind nicht viel für solch ein Vorhaben. „Es ist die finanzielle Minimalvariante. Wir streben Kooperationen an, beispielsweise mit Universität und Musilinstitut, mit dem Tourismus. Natürlich soll das Bachmann-Haus, das ja vom Kärnten Museum, also vom Land, bespielt wird, in dem Jahresprogramm vorkommen“, so Petritz. 

Ingeborg Bachmann

25. Juni 1926 Klagenfurt, † 17. Oktober 1973 Rom. Ingeborg, das älteste von drei Kindern, verbrachte als Mädchen viel Zeit im Gailtal, wo ihr Vater Matthias, ein Volksschullehrer, aufgewachsen war. Sie maturierte am Ursulinengymnasium in Klagenfurt, studierte Philosophie und Germanistik in Innsbruck, Graz und Wien. Nach ihrer Promotion sammelte Ingeborg Bachmann in Wien Erfahrungen mit journalistischer Arbeit. Sie lebte in Rom, München, Berlin, Neapel und Zürich.

Sie schrieb Gedichte, Hörspiele, Erzählungen, Romane, erhielt unter anderem den Georg-Büchner-Preis, den Anton Wildgans-Preis...

Ingeborg Bachmann gilt als eine der bedeutendsten deutschsprachigen Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts.

Ihre Grabstätte befindet sich am Zentralfriedhof Klagenfurt-Annabichl.

Kulturschaffende machen sie bereits Gedanken und erarbeiten Konzepte. Die Stadt will bei der Subventionsvergabe an die Freie Szene Projekte zum Bachmann-Jahr bevorzugt behandeln.

„Nach dem Sommer wissen wir schon mehr, da sind die ersten Absprachen gelaufen und Programmpunkte am Tisch. Es muss auch einen Koordinator geben“, weiß der Kulturstadtrat.

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