Bei den Jugendämtern
Bezirks-Chefs füllten Lücken beim Personal
Nach Monaten des Wartens reagiert die Landesregierung auf die Rufe aus den Sozialabteilungen. Sieben zusätzliche Sozialarbeiter sollen jetzt in den Bezirken helfen. Ab Herbst sollen sie zum Einsatz kommen.
Mehrere Überlastungsanzeigen aus den Bezirkshauptmannschaften verhallten im Winter und Frühling beim Land zunächst ungehört. Jugendämter aus mehreren Bezirken schlugen Alarm. Die Erfüllung der gesetzlichen Aufgaben sei gefährdet, hieß es in den Schreiben. Gravierende Schäden für Kinder, Jugendliche und deren Familien würden drohen.
Erst jetzt reagierte die Landesregierung. Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek (FPÖ), die den erkrankten Soziallandesrat Christian Pewny vertritt und Personallandesrat Josef Schwaiger (ÖVP) präsentierten am Montag eine Lösung für die Kinder- und Jugendhilfe. Mit sieben neuen Vollzeitstellen für Sozialarbeiter soll der Personalmangel behoben werden.
Konkret gibt es für den Flach- und Pinzgau je zwei Vollzeitstellen, für den Pongau eineinhalb, für den Tennengau eine und für den Lungau eine halbe Stelle zusätzlich. „Die Aufstockung soll die Kinder- und Jugendhilfe entlasten, damit sie nicht nur als Feuerwehr im Notfall agiert. Das macht die Arbeit vor Ort leichter“, sagte Svazek.
Fallzahlen stiegen seit der Pandemie rasant an
Karin Gföllner, Bezirkshauptfrau im Flachgau, strich noch einmal die Dringlichkeit hervor: „Wir kommen mit dem aktuellen Personalstand nicht aus und sind sehr froh, dass wir uns auf das Paket geeinigt haben.“ Die Gefährdungsabklärungen, also die Fälle, in denen die Kinder- und Jugendhilfe nach Meldungen zum Kindeswohl aktiv wird, haben rasant zugenommen. Von 2020 stiegen sie von 2343 auf 3356 im Jahr 2024.
Schon vor dem jetzigen Schritt reagierten die Bezirkshauptmannschaften intern. „Wir haben Personal verschoben, um das auszugleichen“, berichtet Gföllner aus dem Flachgau. Die Oppositionsparteien SPÖ und Grüne sehen in den jetzt geplanten sieben Stellen nur einen ersten Zwischenschritt und fordern eine weitere Aufstockung.
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