Der deutsche Popstar Sarah Connor kehrt nach sechs Jahren mit neuem Werk „FreiGeistin“ zurück ins Rampenlicht. Die Songs erzählen von Liebe, Wut, Mutterschaft, Sehnsucht und davon laut auszusprechen, was andere nur denken. Im „Krone“-Talk spricht sie über ihren viralen Song „Ficka“, ihre Liebe zum Meer und ihre Tour, die sie 2026 auch nach Wien führt.
Seit mehr als 20 Jahren zählt die deutsche Pop-Künstlerin Sarah Connor zur festen Größe im Musikgeschäft. Mit Songs wie ihrem Durchbruchs-Hit „Let’s Get Back to Bed, Boy“ oder Nummer-eins-Erfolgen wie „From Sarah With Love“ hat sie ganze Generationen geprägt. Elf Studioalben folgten – darunter zwei auf Deutsch. Jetzt, nach sechs Jahren Pause, legt sie mit ihrem zwölften Werk „FreiGeistin“ nach – erneut auf Deutsch und so persönlich wie nie.
Doch warum hat das so lange gedauert und was war der Grund für diese lange Auszeit? „Ich war mit ‚Herz Kraft Werke‘ sechs Jahre lang auf Tour, was eher ungewöhnlich ist. Dass eine Platte so lange relevant bleibt, ist besonders. Außerdem wollte ich raus aus diesem ständigen Zyklus von Album, Tour, Album, Tour. Ich mache das jetzt seit 25 Jahren. Mit dem Auszug meiner beiden älteren Kinder wurde mir klar: Jetzt ist Raum für mich. Ich wollte herausfinden, was ich noch vom Leben möchte und wer ich bin, wenn keiner guckt“.
„Eine Platte, die nur meine Sprache spricht“
Mit dieser neuen Freiheit kam auch ein neuer kreativer Weg - und ein Album, das passender kaum heißen könnte: „Ich wollte eine Platte machen, die nur meine Sprache spricht – so direkt wie ein Tagebuch. Wütend, tröstend, traurig, sehnsüchtig, sexy – alles, was dazugehört“, sagt die 44-Jährige. Der Titel ist für Sarah Connor mehr als nur ein Wort – er hat eine persönliche Bedeutung. „Ich habe immer viele Fragen und kann schwer akzeptieren, dass etwas ist wie es ist, weil es immer so war. Meine beste Freundin hat mich irgendwann „FreiGeistin“ genannt. Sie sagte: ,Dein Album muss so heißen´. Und ich glaube, sie hatte recht ...
17 Tracks sind auf dem Album zu finden, da fällt die Auswahl an ein Lieblingsstück sicherlich schwer. „Jeder Song ist wie ein eigenes Kind“, meint Connor. Aber zwei Songs liegen ihr besonders am Herzen, weil sie direkt mit ihren eigenen Kindern zu tun haben. „Warum, hat mir keiner gesagt?“, hat sie ihrer 18-jährigen Tochter gewidmet. Und „Herzen in Aufruhr“ entstand nach einem ernsten Gespräch mit ihrem jüngeren Sohn, nachdem seine jüdischen Freunde nicht mehr zur Schulde durften.
Auch der Song „Ficka“ ging schon vor dem Album-Release viral - und hat für die Hamburgerin eine besondere Bedeutung. „Früher bekam man höchstens einen fiesen Brief oder einen schlechten Zeitungsartikel. Heute kommt der Hass direkt aufs Handy“, sagt sie. „Ich habe eine gewisse Resilienz, durch meine Erfahrung. Aber Anonymität darf kein Freifahrtschein für Hass sein. Der Song war mein Weg, meinem Unmut darüber Luft zu machen. Und ein netteres Wort fiel mir einfach nicht ein.“
Fünf Rollen, eine Sarah und das Meer
Neben der Wut finden sich auf dem Album aber auch viel Gefühl und Soul – etwa in Songs wie „Ich liebe dich“ oder „Heut ist alles gut“, die stellenweise an große Stimmen wie Whitney Houston oder Aretha Franklin erinnern.
„Ich bin mit diesen großen Stimmen aufgewachsen. Mit denen habe ich gelernt, Musik zu fühlen“, erzählt sie.
Seit Jahren ist Connor als Vollblut-Musikerin im Geschäft.
Auf die Frage, was sich seit ihrem Durchbruch verändert habe, antwortet sie ohne Zögern: „Alles“ – und muss dabei selbst schmunzeln, bevor sie einen Moment nachdenklich wird: „Ich bin Mutter von vier Kindern, Frau, Ex-Frau, Aktivistin, Unternehmerin.“ Mit all diesen Rollen jongliert sie ihren Alltag – und denkt dabei sogar noch weiter. „Ich habe schon zwei Buchprojekte angefangen“, verrät sie. „Nur die Zeit fehlt.“
Zum Buchschreiben fehlt sie ihr zwar – doch für ihr Herzensprojekt abseits der Musik nimmt sie sich ganz bewusst Zeit: den Schutz der Meere.
Gemeinsam mit ihrem Partner Janek André gründete Connor die Stiftung „Iberian Orca Guardians“, die sich für die stark bedrohten iberischen Orcas in der Straße von Gibraltar einsetzt. Dass die „Wie schön Du bist“-Interpretin auch Meeresbiologin früher werden wollte, passt da nur allzu gut. „Ich liebe das Meer und seine Bewohner. Ich arbeite schon lange im Meeresschutz, aber erst seit ein paar Jahren auch öffentlich“, erklärt sie. „Wir patrouillieren dort, wo die Orcas leben – viele verstehen die Tiere falsch, schaden ihnen sogar absichtlich. Wir versuchen, das zu verhindern, aufzuklären und sie zu schützen. Wir arbeiten auch gegen Gefangenschaft, etwa in Frankreich oder auf Teneriffa.“
Große Tour 2026 geplant
Am 28. März kommt das Multitalent auch in unsere schöne Hauptstadt und spielt live in der Wiener Stadthalle. Karten kann man sich unter www.oeticket.com holen. Und was können denn Fans hier erwarten?„Die neuen Songs von ‘FreiGeistin‘ – und natürlich die großen Hits“, verrät sie. „Ich plane die Show gerade noch, aber Wien ist immer besonders. Meine Schwester lebt dort, genauso wie einer meiner Produzenten, Tobias Kuhn. Ich habe eine warme Verbindung zur Stadt. Und mit meiner Schwester nach Kritzendorf ins Stelzenhaus zu fahren – einfach schön.“
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