"Richtig agiert"

Spitalsärzte schickten Schlaganfall-Patientin heim

Österreich
21.10.2013 16:10
Für Riesenwirbel sorgt die Meldung, wonach eine 75-Jährige von der Grazer Universitätsklinik nach Hause geschickt worden war - trotz, wie deren Familie beteuert, klarer Schlaganfallsymptome. Die Klinikleitung verteidigt sich nun gegenüber der "Krone": Man habe richtig agiert. Das Wichtigste: Die Frau befindet sich auf dem Weg der Besserung.

Die Grazerin war am 11. Oktober mit Gesichtslähmung und Sprachstörungen in die Notaufnahme gekommen – Symptome, klassisch für einen Schlaganfall. "Während der Untersuchung haben sich diese dann deutlich verbessert", sagte KAGes-Vorstand Karlheinz Tscheliessnigg zur "Krone". Es hätte zudem nur "unauffällige Befunde" in Richtung Schlaganfall gegeben.

Daher hätte man die Frau nach Hause geschickt, "mit der deutlichen Auflage, wiederzukommen, falls sich ihr Zustand verschlechtert". Das war zwei Tage später der Fall. Da habe man die Patientin dann in die Sigmund-Freud-Klinik, die größte steirische Schlaganfallstation, überwiesen, so Tscheliessnigg.

"Kostenfrage, Bettenmangel, Unglück"
Das Wochenblatt "Der Grazer" hatte den Vorfall am Sonntag aufgedeckt. Angehörige der Patientin hatten schwere Vorwürfe gegen die Uniklinik erhoben: So habe man die Grazerin auch beim zweiten Mal nicht aufnehmen wollen, weil "Akutbetten gefehlt" hätten. Die Überweisung in die Sigmund-Freud-Klinik sei dann erst nach Protesten der Angehörigen erfolgt, die sich gar noch Vorhaltungen einer Ärztin gefallen lassen mussten, warum man nicht schon früher gekommen sei, schrieb der "Grazer".

Auch Franz Fazekas, Chef der Uniklinik für Neurologie, wurde zitiert: Es sei "ein Unglück gewesen, dass wir am Wochenende nicht in der Lage waren, die Patientin aufzunehmen". Eine Computertomografie habe keinen Hinweis auf einen größeren Schlaganfall ergeben, und die genauere MRT-Untersuchung sei "eine Kostenfrage".

Die 75-Jährige befindet sich derzeit in der Sigmund-Freud-Klinik in Therapie. Sie habe zwei Schlaganfälle erlitten, hieß es dort. Ihre Angehörigen wollen sich mit einer Beschwerde an die Patienten-Ombudsfrau wenden.

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