Die Hauptschlagader des Grazer Öffi-Verkehrs ist aktuell außer Betrieb. Bis 7. September dauert die Mega-Baustelle noch an. So lief der erste Montag mit Ersatzverkehr.
Montag, 8 Uhr. Pendlerinnen strömen aus dem Grazer Hauptbahnhof auf den Europaplatz, bleiben kurz stehen, schauen sich um. Vor den Zugängen zur Straßenbahn-Unterführung stehen meterhohe Zäune, Baulärm hallt den Passanten entgegen.
Seit Samstag fahren die Straßenbahn-Linien 1, 4, 6 und 7 nicht mehr zwischen dem Bahnhof und dem Jakominiplatz – damit ist die Hauptschlagader des öffentlichen Verkehrs in der Landeshauptstadt außer Betrieb. Der Grund ist der Anschluss der Neutor-Linie an die Annenstraße. Ab November soll die neue Innenstadtentlastung dann das Bim-System in Graz viel weniger störungsanfällig machen, weil nicht mehr alle Garnituren über das Nadelöhr Herrengasse fahren müssen.
Wie geht es den Pendlern und Grazern damit? Beim „Krone“-Lokalaugenschein sind die Meinungen verschieden. „Ich fahre normalerweise vom LKH mit dem 7er durch, jetzt muss ich halt am Jakominiplatz umsteigen“, schildert eine junge Frau. „Heute habe ich sicher eine halbe Stunde länger gebraucht. Es ist gut organisiert, aber natürlich dauert’s länger, weil der Verkehr einfach immens stark ist in der Früh.“
Es läuft bis dato gut. Es kam natürlich zu Abweichungen vom Fahrplan, aber weil gerade in der Früh am Hauptbahnhof alle zwei Minuten ein Bus kommt, fällt das kaum auf.
Holding-Sprecher Gerald Zaczek-Pichler
16 Einweiser beantworten Fragen
Was einige Fahrgäste positiv hervorheben: Einweiserinnen und Einweiser der Holding stehen mit grellgelben Warnwesten sowohl am Jakominiplatz als auch am Bahnhof, um Fragen zu beantworten. 16 sind es laut Holding insgesamt, sie kommen um 4.30 Uhr und gehen um Mitternacht nach Hause, decken also die gesamte Zeit ab, in der Bus und Bim verkehren.
Bis 5. Juni bleiben sie, die Baustelle selbst besteht aber mehr als drei Monate, bis 7. September. „Es funktioniert gut. Zu 80 Prozent wissen die Leute Bescheid“, erzählt ein Einweiser am Bahnhof. „Den Rest machen wir. Wenn jemand Fragen hat, helfen wir gerne.“
Öffi-Nutzer-blockieren Radweg
Wer vom Bahnhof Richtung Innenstadt will, steigt in der Eggenberger Straße – vor dem McFit – in die Busse ein. Alle Minuten kommt Montagfrüh einer, höchstens kleine Menschentrauben bilden sich. Die blockieren dann aber oft den Radweg, der neben dem schmalen Fußgänger-Streifen liegt. Ein Problem? „Es ist viel los, aber man muss gegenseitig aufeinander aufpassen und kann nicht immer auf seine Rechte beharren“, zeigt sich ein Radfahrer gegenüber der „Krone“ verständnisvoll. Oder wie es ein anderer Öffi-Nutzer ausdrückt: „Jetzt fahr ich halt mit dem Bus. Es ist ja eh wurscht.“
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